Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
46.1984, Heft 1.1984
Seite: 57
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1984-01/0059
C Geistige und politische Weiterbildung

a) Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen

Auch als Ehemann und Familienvater nahm sich Roggenburger die Zeit und die Kraft,
um an den Vorgängen in der Welt, trotz seiner vielfältigen Pflichten als Landwirt und
Müller, regen Anteil zu nehmen.

So scheute er auch keine Wege und Kosten, um bei für ihn wichtigen Ereignissen anwesend
zu sein.

Dies ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, daß Roggenburger gerade in den
50er Jahren finanziell schwere Zeiten hatte. Dazu trugen die Zahlungen an die Generalstaatskasse
in Karlsruhe erheblich bei.

Die für die politische Einstellung Roggenburgers wichtigen Vorgänge werden hier
kurz angeführt. Er hat sie mit den damit verbundenen Kosten in seinem Hauptbuch festgehalten
. Im Oktober 1856 weilte Roggenburger in Freiburg, als der Großherzog die
Stadt besuchte.

In den Jahren 1854 und 1856 und öfter nahm er am »Badischen Musikf est« in Freiburg
teil.

Im August 1857 besuchte er sogar ein Konzert in Freiburg. Mehrfach weilte er auch in
Karlsruhe, um dort am »Badischen Landwirtschaftsfest« teilzunehmen.

In die Schweiz, besonders in das nahe gelegene Basel, reiste er ebenfalls häufig.

Im Jahre 1863 feierte er gleich zweimal die 50jährige Wiederkehr der Völkerschlacht
von Leipzig mit, nämlich in Buggingen und in Müllheim.

Im Mai 1863 nahm er an der Einweihung des Rotteckdenkmals auf dem Dominikanerplatz
in Freiburg teil. Die Verbindung Roggenburgers zu Rottecks Sohn, dem Advokaten
Karl von Rotteck, wurde schon oben erwähnt. Er war Roggenburgers Vorredner bei
der Volksversammlung am 6. Mai 1849 in Buggingen gewesen.

Gewiß ist der Vater Karl von Rotteck für die Entwicklung Roggenburgers auch wichtig
gewesen.

»Rotteck (1775-1840) war Professor der Geschichte, der Staatswissenschaften und
des Vernunftsrechtes in Freiburg. Durch seine freisinnigen Ideen machte er sich bei der
damaligen badischen Regierung bald unbeliebt. Ab 1819 war er Mitglied der Ersten Badischen
Kammer, wo er zusammen mit Welcker Wortführer der Opposition war. Nachdem
1825 die Reaktion seine Wiederwahl vereitelt hatte, wurde er 1831 in die Zweite Badische
Kammer gesandt. Dort war er dann zehn Jahre lang Mitglied der liberalen Partei.
Da er als ihr Wortführer für Preßfreiheit und Aufhebung der Fronen kämpfte, wurde er
1832 durch Bundestagsbeschluß seiner Professur enthoben und daraufhin seine Wahl
zum Bürgermeister der Stadt Freiburg annulliert.«81^

b) Besuch von Märkten und Messen

Roggenburger hat wohl an den meisten Märkten und Messen in seiner Umgebung teilgenommen
. In seinen Wirtschaftsbüchern tauchen die Orte Staufen, Heitersheim, Müllheim
, Freiburg, Sulzburg und schließlich Basel periodisch auf. Gewiß wurden bei diesen
Märkten und Messen nicht nur Ver- und Einkäufe getätigt. (Roggenburger hat sie gewissenhaft
in seinem Hauptbuch festgehalten.)82)

Diese Zusammenkünfte mit Menschen aus anderen Regionen, seien es Verkäufer oder
Käufer, boten eine gute Möglichkeit, Meinungen und Ansichten auszutauschen und
Neues über Land und Leute in Erfahrung zu bringen.

5"


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1984-01/0059