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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
46.1984, Heft 1.1984
Seite: 135
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1984-01/0137
Der mächtige Brust- und Hüftpanzer modelliert die Muskelpartien des Körpers.
Oben mit rechteckigem Ausschnitt, verstärkt durch ein Querband, schützt links und
rechts ein breites aufgesetztes Längsband mit Kugelverzierung den Halsbereich. (Abb.
3) Die Brustmitte schmückt eine große lilienartige Verzierung, die seitlich von zwei
Schwüngen emporgetragen wird. Bezeichnend am Panzer sind auch die mächtigen
Schulterteile. Sie zeigen jeweils eine männliche Maske mit schrägem Stirnhaar, großen
Augen, breiter Nase mit stilisierten »Bartblättern«, Imponierstücke der Stärke, eines
Sieges über »Barbaren«. Urs Graf (f1527) bringt in Entsprechung der Idee 1514 auf einer
Zeichnung im Kupferstichkabinett in Basel den Panzer eines Landsknechts mit Löwenköpfen
über den Schultern.

Das linke Ellbogengelenk des Mars schützen zwei spitzovale, vielfache Panzerplatten
mehr dekorativ. (Abb. 1) Plastisch fantasievoll sind auch die kräftig gerandeten Oberschenkelpanzerungen
mit eingravierten Verzierungen. Sie zeigen die Form zweier großer
spitzovaler Blätter, die mit dem »Stiel« am unteren Panzerrand etwas klapprig befestigt
sind. Zwischen den Oberschenkeln erkennt man Teile der gefältelten Tunika.

Die nackten Oberschenkel und Kniepartien sind muskulös und wiederholen die Plastik
des Brustpanzers. Binden über Wade und Schienbein zeigen langohrige Löwenköpfe
. Diese finden sich auch an der erwähnten Marmorstatue des Mars in Rom, und zwar
als oberer Abschluß der sandalenartigen Stiefel, hier unterhalb der Waden mit Löwenköpfen
und seitlichen Blattranken, die später zu Schlappohren wurden.

Auch bei dem Stich »Triumph des Caesars« von Mantegna trägt ein römischer Legionär
diesen Wadenschmuck. Interessanterweise hat Albrecht Dürer in der Weiterentwicklung
bei der Figur Albrechts IV. von Habsburg 1515/18 einen Entwurf für das

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