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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
46.1984, Heft 2.1984
Seite: 173
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Abb. 7 - Innentitel mit Eintrag des Eigentümers C. F. Heidenreich

lieh, daß er es auch während des Studiums benützt hat, zumal er ja neben Medizin auch
Philosophie (zunächst wohl die »artes liberales« und Juristerei studiert hat.

Der Autor Petrus Ramus (1515 - 1572) entstammte einer in sehr bescheidenen Verhältnissen
lebenden französischen Bauernfamilie, aus verarmten Adel heißt es. Durch
ungewöhnliche Begabung brachte er es bis zum Professor in Paris. Mit seiner Philosophie
stellte er sich in scharfen Gegensatz zu hergebrachten Lehrmeinungen. So schuf er
sich böse Feinde. Er bekam Lehrverbot in Paris und Stadtverweis, doch kam er wieder
nach oben. Ein Schicksal, hin und her getrieben, das vielen großen Geistern im unruhigen
16. Jahrhundert beschieden war. Mit seiner Lehre hatte Ramus großen Einfluß auf
die geistigen Bewegungen jener Zeit. Mit der Abwendung von der katholischen Lehre
und der Hinwendung zu einer reformatorischen Auffassung wurden der Feinde natürlich
nicht weniger. Glücklich für ihn und für die Ausbreitung seines geistigen Einflusses
waren Reisen an fast alle deutschsprachigen Universitäten, auch nach Straßburg. In Basel
hielt sich Ramus ein Jahr lang auf. Heidelberg war eine weitere Station in unserem oberrheinischen
Raum. Nach Paris zurückgekehrt, geriet er wieder in die Szenerie der Glaubenskämpfe
. Zwar kam er nicht wie viele Glaubensgenossen in der Bartholomäusnacht
ums Leben. Er soll aber wenige Tage danach von seinen Feinden zum Fenster hinausgeworfen
worden sein; sein Leichnam wurde, so heißt es, in die Seine geworfen.

Der Einfluß des Petrus Ramus ist bei vielen Personen der oberrheinischen Bildungsgeschichte
nachweisbar. Vor allem gilt dies für die Juristen Nicolaus und Joh. Thomas Frey
(Fry, Frigius, Freigius) von Schallbach, die in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gewirkt
haben, der Letztere als erster Rektor der Akademie Altdorf bei Nürnberg.

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