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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
46.1984, Heft 2.1984
Seite: 175
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1984-02/0177
die letzten französischen Truppen ihre Unterkünfte; noch heute läuten die Glocken der
Stadt jeden Donnerstagabend zur Erinnerung an dieses freudvolle Ereignis. Aber auch
die Zeit nach dem Krieg brachte der Bevölkerung keine Zeit des Friedens, denn die Stadt
galt als wichtige Festung der Habsburger gegen die Franzosen. So zerstörten diese im
österreichischen Erbfolgekrieg 1745 das Kastell auf dem Stein und die Stadt. Die Regentschaft
von Maria Theresia und ihrem Sohn Joseph blieb den Rheinfeldern lange Zeit in
guter Erinnerung, wurden doch zu ihrer Zeit Reformen eingeleitet, die zukunftsweisend
sein sollten. Erwähnt seien die Schulreform, die Reform des Straf rechtes, die Steuerreform
und die Einführung einer Brandversicherung. Auch nach 1802, dem Jahr der Abtrennung
vom Reich, blieben die Fricktaler dem Kaiserreich innerlich sehr verbunden.
Als 1806 der Rhein zur Grenze wurde, war das ein unfaßbarer Schlag, denn viele Bürger
hatten Grund und Boden, vor allem Reben, auf dem rechten Rheinufer. Der Fluß war
nie als etwas Trennendes empfunden worden. Eines jedoch ist sicher, durch den Anschluß
an die Eidgenossenschaft blieben die Rheinfelder vor allem von den schrecklichen
Verheerungen der zwei Weltkriege verschont.

Die sich anschließende Stadtführung macht auf die Schönheiten dieser Stadt, auch auf
die versteckten, aufmerksam. Ein Juwel die Johanniterkapelle aus dem 15. Jahrundert,
die mit eindrucksvollen Fresken geschmückt ist. Interessant sind vor allem die noch
sichtbaren Schalltöpfe, die zur Verbesserung der Akustik in die Wände eingemauert
wurden. Ehemals Gefängnis und wichtiges Bollwerk zur Verteidigung der Stadt war der
direkt am Rhein stehende sogenannte Messerturm. Allen Besuchern war es unverständlich
, daß das Gelände der Johanniter zwischen Kapelle und Turm durch einen Großmarkt
der Migrosgesellschaft überbaut werden soll. Einer der schönsten Winkel von
Altrheinfelden würde damit für immer verloren sein.

Die von Martin Fröwis barock umgestaltete Martinskirche war wie Säckingen ein ursprünglich
gotischer Bau, der wiederum auf einen romanischen Vorgänger zurückgeht.
Neu für die meisten war, daß in Rheinfelden noch eine Pestbruderschaft besteht, die Sebastiansbruderschaft
, die alljährlich am Heiligen Abend an allen Brunnen der Altstadt
ein Weihnachtslied singt.

Im Landwirtschaftsmuseum am alten Wehrgang bedankte sich Dr. Richter, der Leiter
der Frühjahrstagung, mit herzlichen Worten bei Herrn Heiz, der sehr anschaulich aus
seinem reichen Wissen zu berichten wußte.

Nach dem Mittagessen fanden im Rahmen der Mitghederversammlung die Neuwahlen
für den Vorstand statt. Im Auftrag des erkrankten 1. Vorsitzenden, Christian Martin
Vortisch, berichtete Dr. Richter über die vielfältigen Aktivitäten des Vorstandes und der
Redaktion. Er betonte, daß alle ohne jegliches Entgelt ihre Arbeit tun, ein Grund dafür,
daß eine Mitgliedschaft für nur 30 DM möglich sein kann. Einstimmig wurden der Vorstand
und auch der Rechner, Herbert Weis, endastet. Besonderes Lob erntete der Rechner
von Kassenprüfer Alexander Föhn, der die tadellose Kassenführung hervorhob. Die
Neuwahlen führte Tagespräsident Alfred Wirthensohn durch, der kein schweres Amt
hatte, da alle Vorschläge einstimmig angenommen wurden. Der neue Vorstand setzt sich
wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender Christian Martin Vortisch

2. Vorsitzender Dr. Erhard Richter
Rechner Herbert Weis
Archivar Hans Hoog
Organisation Karl Leisinger
Denkmalpflege Rolf Brüderlin
Genealogie Helmut Fehse
Verbindung zur Schweiz Dr. Martin Keller
Werbung Julius Kraus
Presse Helmut Bauckner
Schriftführer Gisela Müller

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