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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
46.1984, Heft 2.1984
Seite: 184
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1984-02/0186
das auch seine politische Funktion. Alte Geschichtslegenden sollen die Kulisse schaffen für eine
neue Epoche arbeitnehmerfeindlicher Politik...«. Wir meinen, das war einmal, abgesehen davon es
kein diplomatisches Fingerspitzengefühl bezeugt, in unseren Umbruchsjahren (Elektronik und was
mehr) derart auf die Pauke zu schlagen, wo die Zukunft verunsichert ist und zudem das Wohlergehen
) der Arbeiter in überhaupt keiner Parallele zu jenem der Frühindustrie steht (gerade hier im
Wiesental und im Markgräflerland weiß man darüber weit mehr!).

Die Dokumente wurden in fünf Hauptkapiteln zusammengefaßt: »Die Herausbildung der organisierten
Arbeiterbewegung vom Beginn der bürgerlichdemokratischen Revolution bis zum Fall
des Sozialistengesetzes, 1. Mai 1848 -30. September 1890 / Vom Fall des Sozialistengesetzes bis zur
Novemberrevolution... / Von der Novemberrevolution bis zur Errichtung der faschistischen Diktatur
. .. / Die faschistische Diktatur / Von der Kapitulation des faschistischen Deutschland bis zur
Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes...«. Das hat freilich alles seine Richtigkeit, wenngleich
es mitunter ein bißchen an DDR-Jargon erinnert. Nein, der Band selbst hätte dergleichen gar
nicht nötig. Die Dokumente wurden nicht nur mit Geschick, sondern auch beispielhaft gut ausgewählt
und exakt belegt, das mehr als 30seitige »Verzeichnis der Dokumente« sowie die nachgestellte
Zeittafel wurden vorbildlich gearbeitet. Ähnliches gilt für die angehängten Tabellen (einige davon in
allerdings etwas sehr kleinem Schriftgrad) und für die diversen Register (Personen und Firmen,
Orts- und Sachregister). Nicht missen wollte man die Bildbeigaben, die sich insgesamt dem Ganzen
imponierend einfügen. Alles in allem mehr ein Lese- als ein Nachschlagewerk, zudem eine Materialfülle
von mitunter verblüffender und erschreckender Aussagekraft. Nur sollte man sich davor
hüten, die Bezüge zur Gegenwart zu sehr zu aktualisieren und damit quasi die Zeit künstlich zurückzudrehen
. Nicht alle Leser dürften über das vom Historiker gewünschte »sine ira et studio«)
(=ohne Zorn und Eifer) verfügen... Helmut Bender

Leif Geiges, Der Hochrhein. Texte von L Krummer-Schroth, E. Schmid, P. G. Schneider und O.
Wittmann. Stuttgart (Theiss) 1984. 192 S. mit 120 Tafeln (davon 48 in Farbe). Großformat, Linson,

mit färb. Schutzumschlag, DM 68,-.

Wider Erwarten hat der hier vorgelegte Band mehr für unser Markgräflerland zu bieten als thematisch
vermutet. Wobei von vornherein festzulegen ist, daß es sich letztlich um einen Bildband
handelt, der eingangs einige grundsätzliche Kenntnisse bzw. Zusammenfassungen vermittelt und in
Ergänzung zu den eigentlichen Bildunterschriften am Bandende einigermaßen ausführlichere Bildkommentare
bringt.

Der »Hochrhein« wurde sehr weit gefaßt, was u. a. zur Folge hat, daß sich in diesem Band Bilder
von Istein und Badenweiler, von der Hasler Höhle und vom Eichener See oder auch von Blansingen
und Rötteln finden. Für uns ein Gewinn, ob thematisch allerdings zu vertreten, ist eine andere Frage
(übrigens bringt der Band sehr viel Schweizerisches, großteils gewiß zurecht, dann aber auch Dornach
und Arlesheim und was mehr - abermals erfreulich, aber thematisch diffizil).

Wittmann behandelt »Die Landschaft« in einem knappen geographischen Essay, relativ ausführlich
dann Frau Schmid mit »Sichtbare Zeugen der frühen Kulturen. Stätten der Ur- und Frühgeschichte
« (auch im Bildteil breit vertreten), es folgt Frau Krumm-Schroth mit »Land der Klöster,
Kirchen und Burgen. Geschichte und Kultur am Hochrhein« (davon hätte man gerne etwas ausführlicher
gehandelt gehabt, doch gibt sich das Gebotene übersichtlich und nicht rein kunsthistorisch
); schließlich wird dies alles ergänzt von Schneider mit dem Beitrag »Des Stromes 'hilff, fürder-
nuß und Gunst'. Vom Nutzen und der Nutzung des Hochrheins« (das liest sich aufschlußreich und
dürfte thematisch dann und wann auch Neuland oder doch interessante Aspekte bieten). - Es folgt
der eigentliche Bildteil, das meiste davon von Geiges in gewohnt künstlerischer Qualität eingefangen
(wenngleich man sich darüber wundert, daß dieses und jenes Bild bereits im jüngst erschienenen
Baumhauerschen »Baden-Württemberg-Band« gebracht worden war!). Breit vertreten Konstanz
und Stein, Schaffhausen und Rheinau, hie und da auch Entlegeneres; über Säckingen wird unser engeres
Einzugsgebiet mit Beuggen und Rheinfelden, Wyhlener Schanz und Grenzacher Horn sowie
dem römischen Brückenkopf in Höhe Kaiseraugst erreicht. Die Römerstraße bei Hauenstein,
Bronzefunde im Weiler Heimatmuseum, Wasserschloß Inzlingen, Schopfheimer und Lörracher
Wiedergaben - dann als Abschluß ein breit vertretenes Basel.

Es ist alles großzügig, um nicht zu sagen, repräsentativ gehalten. Die Detaillierungen vermißt
man dann und wann, obschon es auch gute Bildkommentare geben kann (Beispiel übers Schluchseewerk
und auch - in Kurzfassung - über Äugst).

Der Hochrhein wurde so als ein Topos mit viel Hinterland gesehen (etwa bis zum Räuberschlößle
im oberen Wutachtal und bis zur Habsburg hinüber). Der Rezensent, seinerzeit (1980) auch mit
dieser Landschaft beschäftigt, gab seinem Band deshalb den Titel »Vom Hochrhein, Hotzenwald

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