Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 1.1985
Seite: 8
(PDF, 34 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-01/0010
über die Holzarten des Waldes, die Betriebsweise, das Zuwachsvermögen, den derzeitigen
Zustand des Waldes, über die jährliche Holzabgabe u. s. w. In demselben Schreiben
wird erwähnt, daß die Gemeinde Vögisheim in ihrem Waldbesitz getrennt sei. Die ganze
Gemeinde zusammengenommen besitze 333 Morgen (119,88 Hektar) Wald, 21 Morgen
davon gehörten der ganzen Gemeinde, 123 Morgen (44,28 Hektar) aber ausschließlich
den Bürgern, die unterhalb dem Bächlein wohnen, das Vögisheim durchfließt.

Der gemeinschaftliche 210 Morgen große Waldteil ist, wie in dem Schreiben der Großherzoglichen
Bezirksforstei Sulzburg weiter erwähnt wird, reiner Eichwald, und nur hin
und wieder haben sich vereinzelt Buchen und Forlen angesiedelt. Von dem 123 Morgen
großen Wald-Teil, der den Bürgern unterhalb dem Bächlein gehört, sind etwa 90 Morgen
Buchenwald und 23 Morgen mit Weißtannen bestockt. Alle Waldteile werden im Hochwaldbetrieb
bewirtschaftet.

In einem weiteren Schreiben an die Forstpolizeidirektion tritt die Bezirksforstei Sulzburg
für den Vollzug des Vergleichs ein.

Alleiniges Gemeindegut der Unterhächler

Auf ein Schreiben des Großherzoglichen Amtsrevisoriats des Bezirksamts Müllheim,
betreffend die Eigentumsverhältnisse des 123 Morgen großen Waldstückes der Unter-
bächler, antwortet der Gemeinderat von Vögisheim: »Die 123 Morgen Wald der Unter-
bächler sind Gemeindegut aller unter dem Bächle wohnenden Bürger, woran die Ober-
bächler keinen Anspruch zu machen haben. Das Recht ruht, wie oben bemerkt, auf der
ganzen, unter dem Bächle wohnenden Bürgerschaft. Die Anzahl der gegenwärtigen Un-
terbächler Bürger kann bei einem oder zweien nicht bestimmt angegeben werden, indem
noch einige Abänderungen vorgenommen werden müssen, kann aber auf 42 angenommen
werden. Schulden haften gegenwärtig keine mehr auf denselben; wenn die Ausstände
eingetrieben, können sie ganz getilgt werden. Der gegenwärtige Wert des Unterbäch-
ler Waldes wurde nach dem Anschlag bei der Teilung mit Müllheim angenommen... Da
dieser Vergleich nicht nur für die Gemeinde, sondern für jeden Bürger von Nutzen sein
soll, wurde er der Gemeinde, was wir hier ausführlich mitteilen, vorgetragen wie folgt:

Die 123 Morgen Wald der Unterbächler sind für 13900 Gulden veranschlagt. Davon
erhält jeder Bürger unterhalb dem Bächlein 100 Gulden, das macht bei 42 Bürgern 4200
Gulden. Die 22 Morgen ob dem Waldfeld ä 100 Gulden = 2200 Gulden Summa 6400
Gulden.

In einer Stellungnahme vom 3. August 1839 an das Großherzogliche Bezirksamt
Müllheim erwähnt das Großherzogliche Amtsrevisoriat Müllheim zu dem Vergleich
u. a.: »Die sogenannten Oberbächler gehörten vor dem 17. Oktober 1782 zur Herrschaft
und unter das aufgelöste Oberamt Rötteln und waren in politischer Beziehung der Gemeinde
Feldberg zugeteilt; die Unterbächler gehörten unter die Herrschaft und das
Oberamt Badenweiler und waren ebenso dem Marktflecken oder der jetzigen Stadt
Müllheim zugewiesen.«

Als Einwohner einer und der nämlichen Gemeinde besaßen beide »Bächler« nur eine
Gemeindeverwaltung und einen gemeinschaftlichen Gemeindewald, der nach eingesehenen
Gemeinderechnungen schon mit dem Jahr 1608 ihnen gehörte und von dem die
Erträgnisse Jahr für Jahr in den Gemeinderechnungen vereinnahmt erschienen. Welche
ökonomischen Vorteile die sogenannten Oberbächler von der Gemeinde Feldberg bezogen
, war aus Urkunden nicht zu ermitteln; dagegen erschienen die Zustände zwischen
den sogenannten Unterbächlern und der jetzigen Stadt Müllheim deutlich. Bis zum Jahr

S


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-01/0010