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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 1.1985
Seite: 21
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-01/0023
ohngefähr 1/2 Viertelstunde vom Ort Vögisheim und Feldberg liegend, neben sich selbst
und Vogt Zöllin«. Geschätzt wird dies alles auf 1800 Gulden.

Nach dem Gefällbuch der Burgvogtei und Geistlichen Verwaltung Badenweiler und
auch der Verwaltung Sulzburg des Jahres 1789 entrichtet Johannes Schänzlin »von seiner
Mahlmühle mit einem Rad auf der sogenannten Hutmatte, so ehemals von fürstlicher
Burgvogtei Rötteln bezogen, seit anno 1783 hierher 7 Gulden 30 Kreuzer«.

In dem Protokoll über eine Ortsbereisung durch den Oberamtmann von Müllheim in
Vögisheim wird erwähnt, daß die »Mühle, welche bisher in sehr schlechtem Zustand
war, von dem neuen Eigentümer recht gut wiederhergestellt ist«.

Bei einer Ortsverwaltungsprüfung durch Oberamtmann Camill Winter im Jahr 1852
(von 1849 bis 1861 Amtsvorstand und Oberamtmann in Müllheim) heißt es in dem Bericht
: »Die Mühle ist in Stand, nur häufig an Wassermangel leidend. Der Müller soll übrigens
sich ein größeres als das gesetzliche Molzen aneigenen«. (Molzen, Mulzer war der
Mahllohn des Müllers. In Zeiten, in welchen das Geld knapp war und die Bauern nicht in
bar zahlen konnten, behielt der Müller als Gegenwert einen gesetzlich bestimmten Teil
des Mahlgutes für sich zurück. Heute kennt man das Molzen nicht mehr.)

Der Name des Müllers wird in dem Bericht über die Ortsverwaltungsprüfung nicht
erwähnt. Es muß sich aber um Bartholomäus (Bartlin) Koger gehandelt haben, der am 1.
September 1827 in Obereggenen geboren wurde und am 19. November 1878 in Vögisheim
starb. Er war mit Maria Magdalena Schumacher von Vögisheim verheiratet, die
einziges Kind ihrer Eltern Jos. Joh. Schumacher und A. M. Schumacher geb. Winter
war. Müller Bartlin Koger und seine Ehefrau besaßen auch Güter im Auggener Bann.
Um 1857 wird Bartlin Koger noch als Müller des Vögisheimer Mühle erwähnt, doch
dürfte um diese Zeit die Mühle schon stillgelegt gewesen sein. Seither gab es keine Mühle
mehr in Vögisheim.

Die Gasthäuser

Der »Ochsen«

In dem Hause, das an das bis zum Jahre 1973 betriebene Gasthaus »zum Ochsen« an
dessen rückwärtigem Teil angebaut ist, soll in früherer Zeit eine Wirtschaft gewesen sein
mit der gleichen Schildgerechtigkeit »zum Ochsen«. An einem Kamin ist als Baujahr das
Jahr 1593 angegeben. Danach wäre der »Ochsen« das älteste Gasthaus in Vögisheim gewesen
. Doch es läßt sich nirgends feststellen, ob im Baujahr des Hauses bereits eine
Wirtschaft darin betrieben worden ist. In den Akten taucht erst zu Anfang des 18. Jahrhunderts
wieder die Gastwirtschaft »zum Ochsen« auf. Im Jahr 1725 richtet Hans Jacob
Schänzlin, Stabhalter zu Vögisheim, die Bitte an den Markgrafen um die Schildgerechtigkeit
für sein Haus (den »Ochsen«). Schänzlin begründet sein Gesuch mit der Feststellung
, daß »die Wirtschaften, welche von Jahr zu Jahr in der Gemein herumgehen und abgewechselt
werden, dergestalten elend und liederlich beschaffen sind, daß kaum die je
weiland hier durchreisenden Fremden ihre Nachtherberg und den benötigten Lebensunterhalt
finden«. Der Markgraf erteilt Schänzlin die Taverngerechtigkeit »auf seine Wohnung
gegen eine Taxe von 18 Gulden Reichswährung«. Doch scheinen nach einigen Jahren
Klagen aufgekommen zu sein, denn im Jahr 1738 ist in einer Akte vermerkt: »Der
Stabhalter soll das Stabhalteramt aufgeben und einem anderen überlassen«. Das Amt des
Stabhalters und der Beruf als Wirt hatten sich nicht miteinander vertragen, zudem der
Gastwirt ein durstiger Mann gewesen ist. Obwohl für den »Ochsen« das Oberamt Röt-

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