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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 1.1985
Seite: 26
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-01/0028
Das Amt antwortet: »Die Sammlung der Unterschriften durch Hurst ist nicht ordnungsgemäß
, sondern der Stabhalter hat die Bürgerschaft selbst zu hören«. Dies hatte
der Stabhalter, wie oben geschildert, bereits getan. Doch alle Bemühungen Hurst's
fruchteten nichts. Das Fürstliche Hofratscollegium teilte mit, daß eine Wirtschaft genüge
und Hurst abzuweisen sei.

Im Jahr 1798 hatte Vögisheim 46 Häuser

Am 23. August 1809 hat Johann Jacob Schänzlin die Wirtschaft vom Vater übernommen
. Da Joh. Schänzlin seit 1814 die Wirtsgerechtigkeit nicht ausgeübt hat, bewirbt sich
nach einem Bericht des Bezirksamts Müllheim an das Großh. badische Directorium des
Dreisamkreises in Freiburg im Jahr 1821 Johann Zöllin um die Wirtschaftsgerechtigkeit.
Diese wird ihm bewilligt. Zöllin ist Vogt und Kronenwirt; er hatte die Wirtschaft »Ochsen
« von 1814 bis 1822 gepachtet.

Im Jahr 1851 kauft der Müllheimer Pflugwirt Hornung den »Ochsen« in Vögisheim.
(Die Wirtschaftsgerechtigkeit für das Gasthaus »zum Pflug« in Müllheim erwarb als erster
Altstadtrat Johann Gustav Hoyer für sein Haus in der Badgasse im Jahr 1832. Vier
Jahre später verlegte er sein Recht »zum Pflug« in das Dorn'sche Haus gegenüber der
Schol in der Marktstraße, heute Weiss, Marktstr. 5. Später wanderte das Schild »zum
Pflug« von Haus zu Haus. Der letzte Pachtinhaber 1865 war G.F. Krauss in der Werderstraße
.)

1856 erwirbt Kristian Friedrich Hartmann von Kandern die Wirtschaft »zum Ochsen«
in Vögisheim. Er war von Beruf Seifensieder. Auf ihn folgt dann Johannes Heller, Bürger
und Landwirt zu Vögisheim. Er hat am 9. Februar 1860 den »Ochsen« gekauft und
möchte, wie es in der Akte heißt, »am 23. April 1860 aufziehen«. Johannes Hellers Sohn
übernimmt 1909 das Gasthaus. Im Jahr 1908 wurde der Saal angebaut. Bauherr war August
Heller, der mit Anna Leonhardt, geb. 1893 in Malterdingen, verheiratet war. 1916
starb August Heller. In zweiter Ehe war Anna Heller geb. Leonhardt mit Emil Müller
von Niederweiler verheiratet, der von 1922 an den »Ochsen« weiterführte. Nach dem
Tod von Emil Müller ist von 1932 an Frau Anna Müller die Wirtin des »Ochsen«. Ihr Gesuch
um Fortführung des »Ochsen« war vom Bezirksrat befürwortet worden. Protokollführer
in der betreffenden Sitzung des Bezirksrates war der spätere Landrat Franz
Allgaier aus Müllheim. Bis zum Jahr 1960 blieb Frau Anna Müller auf dem »Ochsen«,
der unter ihrer Führung florierte und auch zahlreiche Gäste aus der Umgebung anzog.
Frau Müller war von 1911 bis 1960 auf dem »Ochsen«. Dann folgen in kurzen Abständen
5 Pächter als Wirte auf dem »Ochsen«: Gugelmeier, dessen Frau vom 1. Mai 1960 bis
zum 1. Mai 1962 die Wirtschaft führte, der Koch Hauschild vom 1. Mai 1962 bis zum 1.
Februar 1963, Grether vom 1. März 1963 bis zum 1. November 1968, Arnold vom 7. Dezember
1968 bis zum 30. Sept. 1972. Die letzte Wirtin auf dem Gasthaus war Frau Do-
buczak vom 1. November 1972 bis zum 15. Juni 1973. Dann schlössen sich die Türen des
Gasthauses, das über mehrere Jahrhunderte die Schildgerechtigkeit »zum Ochsen« besessen
hat. Die Gebäude des »Ochsen« wurden von dem Eigentümer Alfred Heller zu
Wohnungen umgebaut. Nachdem die zweite Vögisheimer Gastwirtschaft »zur Krone«
schon 1892 geschlossen worden war, besaß das Dorf kein Gasthaus mehr.

Zu Ostern des Jahres 1957 öffnete die Familie Hans Müller die neuerbaute Pension
»Haus Friede«, das allein, auf einem Hügel oberhalb der Kirche in reizvoller Landschaft
liegt. Von den Gästen selbst wird das Haus als »Oase der Ruhe« genannt.

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