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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 1.1985
Seite: 30
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-01/0032
Nicht mit Autos, sondern auf Eseln kamen die Gäste

Die nächstfolgenden Akten stammen aus dem Jahr 1875. Inzwischen war die neue
»Krone« erbaut und die Wirtschaft »berühmt« geworden. Für den Neubau soll Grenadier
an den Steinfuhren nach dem Rhein (Tulla'sche Rheinkorrekturen) verdient haben.
In die neue »Krone« kamen auch oft Gäste aus Badenweiler. Sie kamen auf Eseln das
Feld herunter geritten, das man »Amerika« nannte. (Siehe Waldvergleich). Der Weg,
den sie benutzten, hieß daher früher das »Heerewegli«.

Inzwischen hatten die Gebäude der alten »Krone« einen neuen Besitzer bekommen.
Nach einer »Tausch-Urkunde« vom 24. April 1855 (in Original vorliegend) »vertauschte
Bürgermeister Ernst Friedrich Grenacher in Vögisheim und dessen Ehefrau Katharina
geb. Zöllin an Jeremias Hurst, Bürger und Gemeinderat von Vögisheim folgende Liegenschaften
. . .: Haus, Scheune, Stall, Schopf, Trottschopf, Bauchhaus, Schweineställe
sowie Garten werden beschrieben, auch was davon Hurst als Eigentum erhält.

Jeremias Hurst gibt Ernst Friedrich Grenachers Eheleuten zum Gegentausch sein eigentümliches
Wohnhaus, Scheuer, Schopf, Ställe und Garten. Schließlich gibt Hurst
dem Grenacher ein Nachgeld von 600 Gulden, davon 300,- Gulden in bar.

Am 27. März 1867 starb Altbürgermeister und Kronenwirt Grenacher. Die »Basler
Nachrichten« widmeten dem »in weiten Kreisen bekannten« Wirt folgende Zeilen: » Der
Verstorbene hat nur auf einem bescheidenen Fleckchen Erde gewirkt und seine Diplomatie
selten anders verwendet, als auf seine Gäste, welche er in vollendeter Weise zu
empfangen und zu bedienen wußte. Aber von jenen Hunderten weg, denen er die herrlichen
Morgenpartien des Basler Gesangsvereins im nahen Wald ermöglichte, bis zu den
zahllosen Trupps, die sein Haus noch in neuester Zeit zu besuchen pflegten, werden ihm
Alle ein dankbares Andenken bewahren. Niemand kam bei Grenacher je zu spät; auch
die Letzten kamen nie ungelegen. Tiefes Leid um die vorangegangenen Kinder hat ihn
unerwartet früh ins Grab gebracht«.

Auf der »Krone* zogen neue Wirte und Wirtinnen auf

Am 5. März 1875 berichtet der Gemeinderat (W. Henn. Joh. Weimann, Jeremias
Hurst, Fr. Wenger, Karl Hurst und Joh. Hurst) dem Bezirksamt Müllheim, daß im Jahr
1874 Albert Maerkt von Auggen die Wirtschaftsgerechtigkeit zur »Krone« nebst allen
Gebäulichkeiten an Gustav Kallmann von Hügelheim verkauft habe. Gustav Kallmann
bezog im Januar 1875 die »Krone«. Bis dahin hatte er von der Ausübung seines Wirtschaftsrechtes
keinen Gebrauch gemacht. »Nach einer nun dem Gemeinderat schriftlich
gemachten Anzeige hat er seine Wirtschaft an Eleonore Zimmermann, Witwe, von Staufen
auf unbestimmte Zeit verpachtet«. Der Gemeinderat sei damit einverstanden, »nur
wäre wünschenswert, wenn noch ein Zimmer zur Beherbergung von Personen der nie-
dern Klasse, respective minder Bemittelten hergesteilt werden möchte. Im übrigen ist es
der Wunsch des Gemeinderats, daß die früher berühmte Wirtschaft zur Krone wieder in
Betrieb komme«.

Das Bezirksamt genehmigte bereits am 8. März, also drei Tage nach der Eingabe des
Gemeinderats, die Verpachtung des Realwirtschaftsrechtes zur Krone, Eigentum des
Gustav Kallmann, an Eleonore Zimmermann, Witwe.

Am 5. März 1875 hatte Kallmann-Grenacher (Stempel: Kallmann-Grenacher, Müllheim
i. Brg.) die Verpachtung seiner Wirtschaftsgerechtigkeit zur Krone an Frau Zimmermann
von Staufen mitgeteilt. Diese gedenke, im unteren Stock des Hauses von Kall-

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