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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 1.1985
Seite: 63
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-01/0065
Der Hisgir mit den Buben, die in den *Chrätte« (Körben) für Mehl und Anke sammeln.

Kinder mit den nach öl und Fett duftenden Küechli in den Händen und am eifrigen Vertilgen
der knusprigen Scherben und Kisseli, während sich die größeren Buben unter dem
Präsidium des Hisgirs am Eier-in-Anke gütlich tun.

Am Tag Christi Himmelfahrt folgt auf den Hisgir, wie schon erwähnt, die Ufertbrut.
In Vögisheim sind es zwei Brütli, zwei Mädchen, die ganz in Weiß gekleidet sind. Sie tragen
auch weiße Handschuhe und prächtige Blumensträuße aus Tulpen, Narzissen und
Osterglocken in den Armen. Ein großer Blumenkranz schmückt den Kopf, der durch einen
weißen Schleier verdeckt wird. Bunte Bänder fallen über das weiße Kleid. Die Schulmädchen
und auch die Mädchen des Kindergartens ziehen mit den Ufertbrütli von Haus
zu Haus, wobei sie im Sprechchor aus Leibeskräften singen:

»Gueten Obe, gän is au öbbis z'Obe
Mer hän scho sider acht Tage
Nüt meh gha im Mage.
Jetz müen mer halt go bettle
Vu Hus zue Hus mit Chrätte.«

Sie gehen in die Häuser und bekommen in ihre Körbe und Säckchen Eier, Mehl, Butter,
Schmalz, Zucker zum anschließenden Schmaus.

Ehe die Mädchen von einem Haus weiterziehen, sagen sie im Chor:

»Jetzt müe-mer is bedanke
Für Eier, Mehl un Anke.«

Wer an diesem Tag in der Nachmittagszeit nach Vögisheim kommt, der hört schon
weither den mächtigen monotonen Sprechgesang der Mädchen.

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