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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 1.1985
Seite: 72
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-01/0074
Die zwei Seitenmauern verlaufen auf den heutigen Bahndamm zu, wodurch ihre ursprüngliche
Länge nicht mehr festgestellt werden kann. Diese beiden Mauern sind auch
unmittelbar vor der Südwand durchbrochen, was ebenfalls auf eine wohl neuzeitliche
Störung zurückgeht.

Bei den Grabungen fand man auch eine sehr gut erhaltene Münze, die für die Kaiserin
Julia Domna, die Gemahlin des Septimius Severus (193 - 211 n. Chr.), geprägt wurde.

Wie ist nun das Grabungsergebnis zu werten? Dr. Fingerlin schreibt dazu in seinem
noch unveröffentlichten Beitrag für die geplante Neuausgabe des Standardwerkes »Die
Römer in Baden-Württemberg« folgendes: »Die Deutung des Fundes bleibt unsicher.
Außer dem Gebäude kommt an dieser Stelle, in leichter Hanglage, auch ein ummauertes
Podium in Betracht, beispielsweise als Unterbau eines kleinen Tempels«.

Die römischen Mauern befinden sich unmittelbar nördlich der geplanten Umgehungsstraße
von Grenzach-Wyhlen und wären bei deren Verwirklichung größtenteils unter
den hohen Straßendamm zu liegen gekommen. Aus diesem Grunde wünschte das Landesdenkmalamt
für die endgültige Planung vom Straßenbauamt Bad Säckingen eine Berücksichtigung
dieser Fundstelle. Eine Umplanung wurde dann auch zugesagt, so daß
die Umgehungsstraße nach ihrer Fertigstellung einige Meter weiter südlich verlaufen
wird, wodurch die römischen Mauern nicht mehr direkt tangiert werden.

Nach Ansicht des Landesdenkmalamtes sollte dieser kleine, aber eindrucksvolle
Steinbau unbedingt sichtbar erhalten bleiben und mit einem Schutzdach versehen werden
. Der Eigentümer des Grundstücks, die St. Josefs-Anstalt von Herten, befürwortet
diese Absicht und ist bereit, die Fundstelle zur Verfügung zu stellen. Dankenswerterweise
hat sich nun das Gaswerk Lörrach, das dort eine Leitung verlegt, bereiterklärt, das
notwendige Gelände zu erwerben und es dann der Gemeinde Grenzach-Wyhlen zu
übergeben. Durch dieses großzügige Entgegenkommen wird die Gemeinde wohl bald
neben der herrschaftlichen Villa von Grenzach ein weiteres interessantes Denkmal aus
der Römerzeit sichtbar vorweisen können.

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Abb. 2: Die Vorderseite der
Julia Domna-Münze mit der Büste
der Kaiserin. Maßstab 2:1.

Abb. 3: Die Rückseite der
Münze mit der Göttin Vesta.


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