http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-01/0141
Das Heimat- und Keramikmuseum der Stadt Kandern
von Giselher Haumesser
Als Kandern am 10. Juli 1976 zur 1200-Jahr-Feier der Stadt sein Heimat- und Keramikmuseum
im Staffelgiebelhaus in der Ziegelstraße 21 eröffnete, fand eine Entwicklung
ihren Abschluß, deren Anfänge bis ins Jahr 1910 zurückgehen. Damals rüstete man sich
im Städtchen, den 150. Geburtstag Johann Peter Hebels festlich zu begehen. Würdige
Hebelfeiern hatten in Kandern eine lange Tradition. So wollte man auch zu diesem Jubiläum
Hebeische Gedichte szenisch darstellen. Dabei sollte auch die Bühne entsprechend
eingerichtet werden. Es zeigte sich jedoch, daß es zum Teil unmöglich war, Trachten und
Gerätschaften aus Hebels Zeit beizubringen. Außerdem war festzustellen, daß die jungen
Darsteller sich vielfach nicht ohne weiteres in ihre Rollen hineinfinden konnten, weil
ihnen das Verständnis für die kulturgeschichtliche Vergangenheit der Heimat fehlte.
Diese Erfahrungen sind es gewesen, so berichtet Karl Herbster, einer der Gründer des
Kanderner Museums, die den Gedanken an eine Sammlung »heimatlicher Altertümer«
aufkommen ließ. Im gleichen Jahr - 1910 - richtete der Gewerbeverein Kandern zu seiner
Jubiläumsausstellung ein Antiquitätenzimmer ein; diese Ausstellung verstärkte den
Heimat- und Keramikmuseum
Kandern
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