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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 1.1985
Seite: 164
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-01/0166
Der Text nach Heinrich Ryhiners, des Basler Ratschreibers, Chronik:

»Dem allmechtigen vatter zu lob und eer, zu eroffnung des heyligen evangeliums und
gottlicher warheit, ouch zu bystand der götlichen gerechtigkeit ist ein cristenliche verey-
nigung angefangen und niemandts, er sig geistlich oder weltlich, zu verdryesz oder nach-
theyl, sonder sovil das heylig evangelium uszwyset, innhalt und anzoygt, zu merung
und widderbringung bruderlicher liebe.

Erstlich erbut sich ein ersame lantschaft diser cristenlichen vereynigung: was man
geystlicher oder weltlicher oberkeyt von gottlichen rechten zu thun schuldig ist, das selbig
alles ihnn alle weg getruwlich und gehorsamlich halten und bewysen.

Zum andern ist einer ersamen lantschaft endtlicher will und meynung, das ein gemeiner
landsfryd gehalten und niemands den anderen widder recht thug. Ob sich aber begeben
wurd, das yemands mit dem andern zu krieg und uffrureme, so soll sich niemandts
parthyen noch rotten in deheinen weg, sondern die nechste person, in was standts die
sint, macht haben fryd zu bieten. Das soll von stund an by dem ersten frydgebietten oder
ruffen gehalten werden. Wellicher aber solchen fryden nit hielt, der soll nach siner Verschuldung
gestrafft werden.

Item was bekändtlicher schuld seyen oder dorumb man brieff und innsigel oder sunst
gloublich urkhund hat, sollen bezalt werden. Ob aber yemands wither innred zu haben
vermeynt, soll im das recht offen sin; doch ydermann uff sin costen, gemeyner lant-
schafft und diser vereynigung unvergriffen. Es sollend ouch hinfur keyn zinsz mer ewig
oder unablosig sin.

Item wo dienstlüt weren, die fursten und herren dienen, sollten ire eyd uffsagen, und
so sy das thuend, sollen sy inn dise Vereinigung angenommen werden. Und welcher das
nit thun will, soll wyb und kind zu im nemmen und ein lantschafft unbetruebt lassen.

Wo aber ein her, amptman oder pfleger einen, so in diser vereynigung ist, erfordert,
soll derselbig erschinen, doch zwey oder dry zu im nemen, die verhören, was mit im gehandelt
werde, uff das nit als bitzhar der gemeyne man in gefengknus geworffen und so
er will ledig werden, sin schuld wie wol mit Unschuld bekennen und verurfechden muss.

Item wo pfarrer weren (dann der vicarien wollen wir gar nit) sollen fruntlich ersucht
und gebetten werden, das heylig evangelium furohin zu verkünden und iren irsal bekennen
und abstellen. Welche das thun wollen, denen sol die selbige pfarr zimlich und irem
ampt gepurliche underhaltung geben, welliche aber solchs nit thun wollen, die selbigen
geurloubet werden und die pfarr durch die wal der pfarrgenossen mit einem andern versehen
werden.

Uff das ouch aller zanck und hader inn geystlichen sachen abgleit werde, und nit einer
den andern uff der cantzel für ein ketzer, wie bitzhar beschecher^ uszschry und schellte,
soll allein, wie obgemellt, das gottlich wort on allen menschenzusatz gepredigt werden.
Wo sich aber ye sollicher span begebe, sollen die priester der selben landschafft und flek-
ken mit iren biblien zusamen berufft werden und die handlung nach innhalt der heyligen
geschafft und nit nach menschlichem beduncken entscheyden und enntlich uszgespro-
chen werden, inn bywesen gemeyner kirchgenossen der selben enden.

Item ob sich yemant mit syner oberkeyt vertragen wollt, so soll er on wissen gemeyner
lantschafft diser vereynigung nichts beschlyessen. Und ob schon mit wissen gemeyner
vereynigung beschlossen wurd, nichtsdestoweniger sollen die selbigen inn ewiger pflicht
by der cristenlichen vereynigung beliben, uff das nit mit zertrennung inngefurt wert, das
die letsten inn der not bestecken muszten.

Item es sollen yedem huffen diser vereynigung ein oberster und vier rät geordnet und
gesetzt werden. Die sollen gewalt haben mit sampt andern obersten und raten zu handeln

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