Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 2.1985
Seite: 6
(PDF, 34 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0008
An Gebäuden besitzt die Gemeinde nur das Schulhaus, das in gehörigem Stand ist.

Schon ein Jahr darauf, am 29. November 1853, wird die Ortsverwaltung durch Amtsvorstand
Camill Winter geprüft. In dem Bericht heißt es u. a.: »Das hiesige Rechnungswesen
ist verwickelter als bei einer solchen kleinen Gemeinde zu erwarten wäre, und
zwar dadurch, weil eine Menge Kaufschillingsforderungen teilweise in sehr kleinen Beträgen
ausstehen.« (KaufSchilling = im Grundstücksverkehr üblicher Ausdruck für
Kaufpreis.)

Mehrere Zwangsversteigerungen

Es werden mehrere Zwangsversteigerungen in dem Bericht erwähnt. »Der bedeutendste
Ausstand der Gemeinde ist der bei Ziegler Schanzlin, welcher als Obligation 1800
Gulden, Kauf Schilling 521 Gulden, Kapital- und Pachtzinsen 285 Gulden schuldet.
Nachdem bisher die Zwangsversteigerung verzögert worden ist, wird dieselbe nun in
kürzester Zeit vollzogen werden, wobei die Gemeinde wahrscheinlich wieder verschiedene
Liegenschaften wird ankaufen müssen.«

»Der Einzieher der ganz alten Ausstände, Martin Hurst, mußte Anfang dieses Jahres
als Einzieher entlassen werden, weil auch gegen ihn die Zwangsversteigerung in Vollzug
kam. - Für ihn wurde bisher kein neuer Einzieher bestellt, weil niemand dieses Geschäft
übernehmen will.«

Unter den Ausstandsposten erscheint eine Forderung von 426 Gulden 48 Kreuzer
Verpflegungskosten für das Kind des Johann Jacob Weber. Dieses Kind wurde von der
Gemeinde in Verpflegung gegeben, weil es kränklich war und seine Eltern nichts für dasselbe
bezahlt haben. Das Kind ist nun gestorben, allein die Mutter hat noch Vermögen
zu erwarten. Es scheint daher begründet, daß die Forderung gegen sie eingeklagt und
durch Eintrag sichergestellt werde.«

»Der Kriegskosten-Einzieher hat seither seinen Einzug beendigt und einen Kassenvorrat
von etwa 50 Gulden, welche an mehrere Forderungsberechtigte ausgefolgt werden
müssen.«

Es wurde in diesem Jahr (1853) der Weg nach Liphurg neu hergestellt, als Fahrweg
durch den Wald. — Der Polizeidiener, Straßenwart, Waldhüter besorgen, wie angegeben
wird, ihren Dienst zur Zufriedenheit. Auch über die Dienstleistung des Feldhüters wird
nicht geklagt. Die Nachtwache wird von den Bürgern in der Kehr besorgt. Der Ratschreiber
ist in seinem Geschäft nicht sehr erfahren. Der Gemeinderat nimmt sich der
ihm obliegenden Geschäfte an, und der Bürgermeister besorgt mit Eifer seine Obliegenheiten
. - Die Schriften werden, da die Gemeinde kein Rathaus besitzt, in einem Zimmer
in dem Haus des Bürgermeisters aufbewahrt, wo ein besonderer Registrationskasten angebracht
ist.

»Es ist darüber Auskunft zu geben, wann die Staatsgenehmigung dazu erteilt wurde,
daß die früher eingeführt gewesene Beschränkung der Zahl der Losherechtigten (Gabholz
) wieder aufgehoben werde. Es liegt im entschiedensten Interesse der Gemeinde,
daß diese Beschränkung auf die vorhandene Zahl von Bürgern wieder eingeführt werde


Am 6. November 1855 war wieder eine Prüfung der Ortsverwaltung durch Amtsvorstand
C. Winter vom Müllheimer Bezirksamt. Aus dem Protokoll erfahren wir, daß der
Amtsvorstand in der Frühe sich »nach Vögisheim begab, und zwar mit seinem Fuhrwerk
wegen eines heftigen Regen- und Schneewetters«.

In dem Bericht wird u. a. erwähnt: »Einige Gemeindeäcker, welche einige Jahre hindurch
in Selbstadministration der Gemeinde waren, sind jetzt zur Vermeidung von
Düngungskosten wieder verpachtet.«

6


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0008