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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 2.1985
Seite: 25
(PDF, 34 MB)
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zeitig verdienen und ergriff natürlich den Beruf, der sich mir durch freundliche Vermittlung
der Basler Schulbehörde eröffnete«. Walliser wird aus dem badischen Staatsverband
entlassen.

Es wäre verlockend, dem weiteren Lebensweg der Auswanderer nachzugehen, ob ihnen
das Glück hold gewesen oder ob die Hoffnung auf Erfolg zerbrochen ist. Doch dieses
wäre ein Thema für sich. Bewußt ist auch ausschließlich die Auswanderung im vorigen
Jahrhundert geschildert worden. Die Auswanderung nach dem Ersten Weltkrieg,
während des Dritten Reiches und nach dem Zweiten Weltkrieg blieb unberücksichtigt.
Laut Inventar des Gemeindearchivs Vögisheim befinden sich dort noch Akten über die
Auswanderung und Entlassung aus dem Badischen Staatsverband sowie ein Auszug aus
dem Bürgerbuch der aus dem Badischen Staatsverband und Vögisheimer Gemeindeverband
entlassenen Bürger aus den Jahren 1826 - 1943. Diese Akten waren wegen des Umzuges
des Rathauses in ein anderes Gebäude während der Vorbereitungen dieser Arbeit
nicht zugänglich.

Die Akten über die Auswanderung im 19. Jahrhundert, die uns zur Verfügung gestanden
haben, beginnen mit dem Jahr 1850. Gewiß sind aber schon früher Vögisheimer ausgewandert
, vor allem nach den Notjahren 1817 und den folgenden, in welchen allein aus
Feldberg 45 Personen nach Amerika ausgewandert sind.

Auffallend ist, daß als Antrittsort der Reise nach Amerika meistens Basel genannt
wird. Die ersten Auswanderer wurden noch mit Rheinschiffen in niederländische und
französische Hafenstädte, wie Le Havre, gebracht, von wo sie sich für die Seereise einschifften
. Mit einem Segelschiff dauerte die Uberfahrt mehrere Wochen. Später brachte
die Eisenbahn die Auswanderer in die nördlichen Küstenstädte zur Uberfahrt mit den
ersten Dampfschiffen.

Es sei in Erinnernung gebracht, daß 1832 das erste Dampfschiff auf dem Rhein, die
»Stadt Frankfurt«, in Basel angekommen ist und daß der Eisenbahnbau am 1. Juni 1848
Schliengen und im Oktober des gleichen Jahres Efringen erreicht hat.

In den im vorigen Jahrhundert noch spärlich vorhandenen Zeitungen wurde auf die
Uberfahrtsmöglichkeit nach Amerika aufmerksam gemacht. So erschien am 25. November
1851 in der »Neuen Freiburger Zeitung« folgende Anzeige:

» Spezial-Agentur der 16 regelmäßigen Postschiffe
zwischen Le Havre - New York.

Die Abfahrten dieser regelmäßigen Postschiffe finden das ganze Jahr hindurch am 4.,
11. und 19. eines jeden Monats statt. Im Monat Dezember gehen ab: Am 4. Dezember
das Post-Schiff »Zürich« von 1000 Tonnen, Capitän Rieh, am 11. Dezember das Post-
Schiff »Bavaria« von 1000 Tonnen, Capitän Anthony, am 19. Dezember das Post-Schiff
»Merkur« von 1500 Tonnen, Capitän Conn. Unsere Auswanderer werden durch zuverlässige
Conducteure bis Le Havre begleitet.

Chrystie Heinrich u. Comp,
in Mainz und Havre.

Es erteilen nähere Auskunft und nehmen Auswanderer an: »Unser General-Agent der
Herr G. Claasen, Inspektor der Köln. Dampfschiffahrtsgesellschaft in Mannheim,
Louis Kraus in Freiburg, Karl Kraus in Waldshut, Wilhelm Mörstadt in Lahr, Lorenz
Frey in Bonndorf«.

Besonders um die Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Zeitungen voll von Anzeigen,
die Gelegenheiten zur Uberfahrt nach Amerika anboten. In einem Aufsatz über »Die
Auswanderung aus Südwestdeutschland nach Nordamerika« in einer von der Ländesar-
chivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Württembergischen Ge-

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