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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 2.1985
Seite: 37
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0039
ger Gustav Kallmann in Vögisheim »gegen Abtretung des Begräbnisplatzes für seine
verstorbene Ehefrau durch die Gemeinde an ihn dem Ortsschulfonds 100 Gulden geschenkt
hat«; die Gemeinde hat nämlich »auf jeglichen Anspruch an diese Summe verzichtet
und dieselbe dem Ortsschulfonds überwiesen«.

Wenige Tage darauf wird auch vom Ministerium des Innern in Karlsruhe zur Annahme
der Schenkung die staatliche Ermächtigung erteilt (Gustav Kallmann war Gastwirt
der »Krone«. Siehe das Kapitel Gasthäuser).

Die »Stiftskiste« unter doppeltem Verschluß

Im Zusammenhang mit dem Ortsschulfonds ist in einem Schreiben des Evangelischen
Oberkirchenrats in Karlsruhe im Jahr 1861 an die Regierung des Oberrheinkreises von
einer »Oberabhör« der Rechnung über den Ortsschulfonds in Vögisheim die Rede.
»Dienstfreundschaftlich wird die Regierung des Oberrheinkreises ersucht, dem Primär-
revidenten (Hauptrevisor), Kreisstiftungsrevisor Ziegler, den Oberabhörbescheid zu eröffnen
und in Vollzug setzen zu lassen«. Unter anderem ist nach der Primärrevision,
»die im Hause des Kirchengemeinderats Hunzinger aufgestellte Stiftungskiste unter
doppelten Verschluß gebracht und dazu der eine Schlüssel von Hunzinger, der andere
aber vom Pfarrer, als Vorstand des Kirchengemeinderats, aufbewahrt worden. Ohne
Mitwirkung des Pfarrers soll die Stiftungskiste in der Regel nicht geöffnet werden«.

In weiteren Aktenstücken geht es darum, daß das Schulgeld für die Kinder armer
Ortsangehöriger »solange in vollem Betrag auf den Schulfonds übernommen werde als
die Mittel des Fonds unbeschadet der Bestreitung seiner übrigen Verbindlichkeiten dazu
hinreichen«. Nach einem Schreiben des Kirchengemeinderats vom Januar 1864 beträgt
das Vermögen des Fonds, welcher jährlich zunimmt, jezt 620 Gulden. Unterschrieben
ist dieser Bericht von Pfarrer Langsdorff und Joh. Hurst.

Anschaffung einer Schülerbibliothek

Mehr als zehn Jahre danach, 1876, betragen nach einem Bericht des Oberschulrats, gezeichnet
W. Henn, Joh. Georg Kriek, Joh. Friedrich Maler, Jeremias Hurst und Lehrer
Lindenlaub, »die Aktivkapitalien des Ortsschulfonds 1151 Gulden 39 Kreuzer, das sind
1974 Mark 26 Pfennige«. Im selben Jahr 1876 werden dem Ortsschulfonds 24 Gulden
oder 41,14 gegeben für Schulrequisiten, die Anschaffung einer Schülerbibliothek und die
Erhöhung des Rechnergehalts von bisher 2 Gulden auf 4 Gulden oder 6,— Mark 86 Pfennige
. In dem Genehmigungsschreiben des Großherzoglichen Oberschulrats in Karlsruhe
hierfür wird bemerkt, »daß vom 1. Januar 1875 an für den Rechner rund 7,- Mark zu
zahlen sind«.

Der Lehrer hält zwei Kühe

Die »Schuldienste im allgemeinen und insbesondere die Errichtung von Lehrerstellen,
die Beiträge der Gemeinden und des Staates zu den Lehrergehältern, die Dotationseinkünfte
der Schulstelle und die Gewährung freier Wohnungen an die Lehrer« füllen ganze
Aktenberge. Bis in die Jahre der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg und zum Jahr 1929
berichten die Akten über die Schuldienste in Vögisheim und über den Aufwand für die

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