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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 2.1985
Seite: 40
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genen Geschäft abgezogen, und man behauptet auch, daß die Knaben, welche viele Zeit
unbeaufsichtigt auf dem Felde zubringen, nicht gehörig beaufsichtigt werden und selbst
viele Feldfrevel von ihnen verübt werden. Da der Vetrag im Mai nächsten Jahres abläuft,
so ist durch Rücksprache mit dem Dekanat, welches die obere Leitung hat, eine Änderung
zu bewirken. Es wird behauptet, so bemerkt der Bericht, daß der etwas zum Jähzorn
geneigte Lehrer die Schulkinder häufig zu hart behandle«. In einem Bericht aus dem
Jahr 1855 heißt es, daß die Anstalt für verwahrloste Knaben sich immer noch hier befindet
. »Es sind gegenwärtig 6 Knaben hier, ein 7. ist kürzlich fortgelaufen. Der Lehrer ist
aber, wie man sich immer mehr überzeugt, nicht der rechte Mann dafür. 1857 hat der
Lehrer die Anstalt für verwahrloste Kinder abgegeben. Diese befindet sich jetzt in Dattingen
.« Diese Anstalt für verwahrloste Kinder basiert, wie schon erwähnt, auf einer
Merian'schen Stiftung. Eigentlich hätte ein eigenes Gebäude dieser Anstalt dienen sollen
. Doch da die Mittel hierfür noch nicht zureichten, um ein eigenes Gebäude zu erwerben
, mußte ein Ausweg gefunden werden, um den Heimfall des Kapitals zu verhindern,
was nach dem Testament geschehen wäre, wenn nicht innerhalb einer gewissen Zeit die
Anstalt ins Leben gerufen worden wäre. So kam es zu der Betreuung der verwahrlosten
Kinder durch den Lehrer im Auftrag des evangelischen Dekanats.

Im Schulhof stinkt's!

Im Jahr 1864 bemängelt Oberschulrat Pflüger bei einer außerordentlichen Visitation
der Schule in Vögisheim, daß das Schulzimmer für die »dermalige Kinderzahl zu klein
ist. - Ein weiterer Mißstand im Schulhaus ist der Mangel eines Geländers an dem Gang,
der zum Abtritt führt. - Endlich erzeugt auf dem Schulhof die von den Dungsenken der
durchfahrtsberechtigten Nachbarn durch den Hof fließende Jauche eine solche Unrein-
lichkeit und zugleich einen so schlimmen Geruch, daß die Herstellung einer gedeckten
Rinne dringend geboten erscheint«.

Das alte Schul- und Hirtenhaus

Das alte Schulhaus ist mit dem Hirtenhaus verbunden gewesen. Zum ersten Mal hören
wir 1765 von ihm. Im August dieses Jahres bitten Stabhalter und Richter von Vögisheim
in einem Schreiben an den Markgrafen um die Erlaubnis, »ein neues Schul- und Hirtenhaus
erbauen zu dürfen«. Wörtlich heißt es in dem Schreiben an Markgraf Carl Friedrich
: »Nachdem Euer Hochfürstliche Durchlaucht der Gemeinde Vögisheim in Betracht
ihrer mit dem Schulgehen nach Auggen vorhin sehr beschwert gewesenen zarten Jugend
gnädigst zu erlauben geruht haben, schon seit einigen Jahren einen eigenen Schulmeister
halten zu dürfen, so will die unvermeidliche Notwendigkeit erfordern, für diesen sowohl
als zur Haltung der Schule selbst die erforderliche Behausung anzuschaffen, auf
dem Platz, auf dem das dem Einfall täglich und stündlich drohende alte Hirtenhaus stehet
.« Es soll das alte »Hirtenhaus auf dem Boden weggebrochen und auf dem Platz ein
neues Haus für den Schulmeister zum Wohnen und Schulhalten und für die Hirten zu ihrem
Unterschlupf errichtet werden«. Die Gemeinde hatte bisher für die Schule ein Gebäude
gemietet. Schulmeister und Hirten sollen in dem neuen Haus »ungehindert beisammen
wohnen können«. (Schreiben von Wallbrunn, Lörrach, M. Hugo und Wie-
landt, Müllheim) Die Oberämter von Rötteln und Badenweiler begünstigen das Gesuch
der Vögisheimer.

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