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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 2.1985
Seite: 118
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0120
Abb. 4: Schema-Zeichnung des Eichsler

Jungfrauenbrunnens im Maßstab 1:20.

Charaktere, Temperamente?) und, bei aller durchgehaltenen Strenge, drei verschiedene
Schwingungen, die von ihnen ausgehen. Wenn man auf den Brunnen zugeht, trifft man
sogleich auf die erste, die auch die urigste, stämmigste, archaischste von den dreien ist,
mit einem relativ breiten Gesicht, kräftig, derb im Ausdruck; sie blickt nach Osten zur
Kirche hin, und sie beherrscht den Platz, schließt ihn ab. Dann ist da die jüngere Naive,
ein bäuerliches Frauengesicht, gen Norden schauend. Geht man um den Brunnen herum
, ist man überrascht, die zierlichste der drei Schönen zu sehen, die zugleich auch die
intelligenteste scheint; sie wendet sich in Richtung Westen, zum Gasthaus »Maien« hin.
Der Künstler hat sie wissend, feiner und subtiler als die anderen beiden modelliert. Trägt
sie aphroditische Züge oder meint man das nur zu sehen?

Von allen drei Seiten gleichermaßen ansprechend ist dieser Brunnen, dessen Material,
der Muschelkalk, eine angenehme Steigerung zum Beton der drei Tröge ist. Der Werkstein
diente dem Künstler nicht allein für seinen enormen Gestaltungswillen, er paßt sich
auch augenfällig der Umgebung an und hat Beziehung zur Kirche, der gewählte Kalk
mehr noch als Sandstein. Die Brunnenbecken aus Beton sind recht massiv (Brunnenstock
und -becken wurden nach Ibenthalers Plänen von Maurermeister Helmut Tritsch-
ler gegossen und gesetzt), wirken aber bei aller Massigkeit des Werkstoffes nicht plump.
Auch daran erkennt man die durchdachte Konzeption. Ibenthalers Arbeit, die der Bildhauer
vorher formal durch ein Modell 1:1 abgeklärt hat, wirkt auch durch eine Detailgenauigkeit
und konstruktive Elemente wie einzelne Sockel, auf die, vom Erdboden abgelöst
, die Tröge aufgesetzt wurden. Den Rohling hat der Lörracher Steinmetz Matthias

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