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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 2.1985
Seite: 150
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0152
Josef Weiß beantragte die »Erneuerung seiner Schildwirthschaftsgerechtigkeit zum
Hirschen und Erlaubnis zur Verlegung derselben auf das Haus seines Tochtermanns Anton
Wettlin«, die ihm unterm 20. Oktober 1820 auch erteilt wurde.

Von den wohlhabenden Hirschenwirtseheleuten Anton Wettlin und Katharina, geborene
Weiß, ging der Hirschen an die am 13.10.1828 geborene Tochter Rosa, Ehefrau des
späteren Bürgermeisters von Neuenburg, Theodor Wenk (1876-1882), über.

Der »theilweisen Vermögensübergabe« an die drei Töchter der Eheleute Wettlin/
Weiß von 1854 entnehmen wir: »Rosa Wettlin Ehefrau des Theodor Wenk von hier erhielt
nach Ehevertrag vom 21. November 1851. Eine zweistöckige Behausung nebst
Scheuer, Stallungen mit Keller, Trotte, Waschhaus, Oelmühle und die anstoßenden
Oekonomiegebäude und Schweineställe bis ans Schlüßelwirthshaus mit der Realwirth-
schaftsgerechtigkeit zum Hirschen dahier um den einzuwerfenden Anschlag mit 5000
Gulden.«

Nach dem Ableben der Hirschenwirtin Rosa Wenk übernahm deren Sohn Emil Wenk
das Gasthaus. 1931 starb Emil Wenk. Seine Witwe, Julie Wenk geborene Siedle, war »in
Anbetracht ihres hohen Alters« nicht mehr in der Lage, den Gasthof weiterzuführen,
und der Sohn Theodor Wenk konnte den Gasthof noch nicht übernehmen. Nur unter
dem drohenden Verlust des Realrechtes der »Schildgerechtigkeit zum Hirschen« kam es
am 1. April 1933 zur Wiedereröffnung des Hauses. Nach dem Ableben der Wirtin am
25. Juni 1935 übernahm Theodor Wenk das Gasthaus »Hirschen« an der Schlüsselgasse
214. In seinem Gesuch um Erlaubnis zum Weiterbetrieb schreibt er. »An Lokalitäten
sind vorhanden: »1 Wirtschaftslokal (Schanklokal), 1 Nebenzimmer, 1 Fremdenzimmer
mit 2 Betten und 2 Fremdenzimmer mit je 1 Bett.«

Aus der Stellungnahme der Administration zu diesem Gesuch geht hervor, daß der
»Hirschen« »in früheren Jahren, insbesondere vor dem Kriege erheblich umfangreicher
betrieben worden ist«.

Der 10. Juni 1940 war das Ende für den Neuenburger »Hirschen«. Das Gasthaus fiel
mit der Stadt Neuenburg am Rhein in Schutt und Asche.

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