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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 2.1985
Seite: 171
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0173
GmbH.«. Derselbe Otto Teichmann hatte sich bereits mit einem Kandel- und einem
Elztalband bewährt. Unser Müllheim-Führer umfaßt 72 Druckseiten, den kartonierten
Umschlag ziert ein stilisierter Müllheim-Farbdruck, von einer spätjugendstilhaften Girlande
dreiseitig umschlungen, darunter das Müllheimer Wappen mit geteiltem Schild: im
oberen Feld die drei Sparren über dem Pfahl, im unteren das Mühlrad und der Halbmond
(dieser das alte Ortszeichen). Die Broschüre ist reich bebildert (vorwiegend Fotografien
, jedoch auch vereinzelt Strichätzungvignetten); ein farbig gestalteter Stadtplan
findet sich hinten eingeklebt. Zunächst ist von der »Lage Müllheims« die Rede, wobei
besonders auf den Weinbau eingegangen wird (Hebel selbstverständlich entsprechend
zitiert); nach kurzem Geologischem gibt es ein größeres Kapitel »Zur Geschichte der
Stadt«, gefolgt von »Müllheim im Spiegel der Gegenwart« - und eben dieser Abschnitt
dürfte uns heute — nicht nur in obigem Zusammenhang - am wertvollsten erscheinen.
»Die neue Stadt (Stadtrechte waren ihr 1810 verliehen worden) behielt noch lange ... ihr
ländliches Gepräge bei...«, doch »Die rührige Stadtverwaltung hat sich ... bestrebt, den
Anforderungen moderner Städte nach besten Kräften nachzukommen... Mit Hülfe einer
grossmütigen Stiftung wurde ein Thermalbad erstellt ... Die Beleuchtung der Strassen
geschieht seit dem Jahre 1906 durch Elektrizität...«, und so sehr »das Fehlen von Industrie
in Müllheim bedauert werden muss, so dient gerade diese Eigenschaft besonders zur
Empfehlung der Stadt als Ruhesitz für Rentner und Pensionäre...«. 1905 hatte man übrigens
den »Gemeinnützigen Verein« gegründet, der »in vielgestaltiger Weise auf die Verschönerung
der Stadt und ihrer Umgebung« einwirkte. Auch die Sektion Müllheim - Badenweiler
des Badischen Schwarzwaldvereins wird von Teichmann zurecht positiv hervorgehoben
.

»Aus Anlass des 150. Geburtstages des alemannischen Dichters Joh. Peter Hebel, der
hier, im Herzen des Markgräfler Landes, innige Verehrung geniesst, wurde dem heimatlichen
Dichter an der Schillerstraße, in der Nähe der neuen Kasernen, inmitten einer
schönen gärtnerischen Anlage - dem Hebelpark - ein 'Hebel-Gedenkstein' errichtet.
Ein gigantischer Granitblock von nahezu 5 Meter Höhe trägt das wohlgelungene Relief-
Bildnis des Dichters. Der künstlerische Entwurf ist das Werk des Bildhauers Rob.
Schwab, eines geborenen Müllheimers...«.

Müllheim hatte 1910 gut viereinhalbtausend Einwohner, diese werden u. a. als »kräftig
, friedlich, bieder, ernst, verschlossen, treu und zuverlässig, politisch freisinnig«
apostrophiert. - Neben dem »Weinbau« wurden Obst, Braugerste, Kartoffelqualität
und Spargelkultur besonders angegangen. — Eine »Gemeinnützige Gesellschaft für
Kleinwohnungsbau« hatte sich zum Ziel gesetzt, »behufs Besserstellung und Sesshaft-
machung landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter« ländliche Eigenheime zu erstellen. - An
musterhaften Einrichtungen werden u. a. das städtische Krankenhaus und das
Schwimmbad, auch die »Hygiene der Schulen« und der 1912 eröffnete Schlachthof erwähnt
. - Im Abschnitt »Verkehrswesen Müllheims« werden Hauptbahn und Nebenbahn
(»1894 in Betrieb genommen durch das liebliche Weilertal bis Badenweiler«) gewürdigt
, letzterer wird sogar elektrischer Betrieb in naher Zukunft prophezeit (aber der
Erste Weltkrieg kam dann dazwischen). - »Die nähere Umgebung Müllheims« wird detailliert
beschrieben, u. a. findet sich hier auch eine Abbildung des Garnison-Lazaretts;
was »Die weitere Umgebung Müllheims« betrifft, so werden die entsprechenden Orte in
alphabetischer Folge mit jeweiligen zusätzlichen Bemerkungen aufgeführt. Der angeschlossene
»Führer durch die öffentlichen und privaten Einrichtungen allgemeiner Natur
in Müllheim« erwähnt einschließlich den Militärärzten sieben Ärzte, eine Apotheke,
eine Buchhandlung, mehrere Bankfilialen, evangelische und katholische Kirche sowie
»Christliches Vereinshaus und Synagoge«; an »Militär-Behörden: Kommando des

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