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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 4
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0006
Die Mehrzahl der Autoren hatte wohl für ihre Veröffentlichungen nicht genügend
Zeit, - vielleicht auch nicht die Absicht und das Können - das umfangreiche, vorliegende
Material gründlich zu bearbeiten.

Doch kann die Geschichte der Grafschaft Hauenstein und der Einungen nur im Zusammenhang
gesehen werden. Wer die kausalen Zusammenhänge des Geschichtsablaufes
nicht kennt, sollte nicht darüber schreiben wollen.

Die Geschichte des Hotzenwaldes beginnt mit der frühen Besiedlung des südlichen
Schwarzwaldes. Wichtig sind die Freibauern, dann die Habsburger auf dem Schwarzwald
, die Geschichte der Einungen, die im 14. Jahrhundert beginnt. Dazu gehört die militärische
Aktivität des Hauensteiner Landfahnens als Verteidigungsinstrument, die in
der einschlägigen Fachliteratur der Militärgeschichte in Vorderösterreich einen hohen
Stellenwert hat.

Die Geschichte der Selbstverwaltung endet nach den Salpetererunruhen und ist im
Gesamtablauf ein relativ kurzer Zeitabschnitt.

Mit der Auflösung des Landfahnens und der Einungen endet die Geschichte der bürgerlichen
Selbstverwaltung auf dem Hotzenwald.

Im Jahre 1926 erschien von Karl Seith eine umfassende Arbeit: »Das Markgräflerland
und die Markgräfler im Bauernkrieg des Jahres 1525«. Karl Seith verwies auf die Rolle
der Landstände in Baden, und dabei erwähnte er ausdrücklich die Einungen der Grafschaft
Hauenstein.

In der Zeitschrift der Markgräfler Arbeitsgemeinschaft schrieb er über den Widerstandskampf
der Markgräfler Fähnlein und des Hauensteiner Landfahnens gegen die Ar-
magnaken im Jahr 1444.

Im alten Badischen Lexikon wurde über ein unbekanntes Schlachtgemälde in der
Wallfahrtskirche St. Peter in Schönenbuchen geschrieben. Karl Seith hat als erster dieses
eindrucksvolle Gemälde eingeordnet und nachgewiesen, daß auf dem Bild im Wiesental
der Kampf der Alemannen gegen die unerwünschte Besatzungstruppe dargestellt wurde.

Das Bild ist aufschlußreich, schon deshalb, weil es die Hotzenwälder in der Kleidung
zeigt, die schweizerische Berichterstatter im Burgunderkrieg schon beschrieben hatten.

Die Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft hat erstmals dieses Bild veröffentlicht.

Otto Feger schrieb 1946 in seinem Buch »Schwäbisch-alemannische Demokratie«,
daß im ehemaligen Vorderösterreich während des Mittelalters ein »unbegreifliches Maß
an örtlicher Freiheit und Selbständigkeit praktiziert wurde«.

Er zählte auf: die alemannischen Städte Freiburg und Konstanz und den Hotzenwald.

Er meint, die vorderösterreichische Verwaltung hätte sich kaum eingemischt, und bestätigt
also die Praxis der bürgerlichen Selbstverwaltung.

2. Marksteine der bürgerlichen Selbstverwaltung

Zwei entscheidende Dokumente sind die Fixpunkte der historischen Selbstverwaltung
; sie hegen 270 Jahre auseinander.

Im Jahr 1468, dem Jahr des Waldshuter Krieges, entstand die Matrikel vom Neuen-
burger Landtag.

Der dritte Stand - neben Adel und Prälaten - war in der Matrikel aufgeführt: Es waren
die »stette und Landschaften«.

Sie sind einzeln aufgeführt in der Teilnehmerliste, dem »Landsleutzettel«.
An dem vorderösterreichischen Landtag in Neuenburg am Rhein nahmen teil:
174 Herren, Ritter und Knechte aus dem Elsaß und Sundgau
68 Herren, Ritter und Knechte aus dem Breisgau

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