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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 12
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0014
1) Das Land Glarus, topographische Bemerkungen

Vom Ostende des Zürichsee's kommend, erreicht man auf der Landstraße Richtung
Chur das Land Glarus beim Ort Bilten und verläßt dann beim nächsten Ort die Walenseestraße
in genau südlicher Richtung ins Linthal. Dies ist das Haupttal des Landes Glarus
, an dem sich beidseits des Flusses fast alle Orte des Kantons aufreihen. Die Hauptstraße
des Tales führt über den Klausenpaß ins Land Uri. Etwa auf der Mitte der Strecke,
im Städtchen Schwanden, biegt nach links - Richtung Südosten - ein kleines Nebental,
das Sernftal oder Chlytal (also das kleine Tal) ab mit drei kleinen Gemeinden. Die letzte
dieser Gemeinden ist Elm, bei dem sich eine idyllische, leicht ansteigende Hochebene
öffnet, allseits umgeben von steilen Berghängen. Keine Straße führt weiter. Abgesehen
vom (auch steilen) Zugang zum Klausenpaß, machen beide Täler dem unkundigen Heutigen
den Eindruck, am Ende der begehbaren Welt zu sein. Aller Verkehr hört auf. Aber
dieser Eindruck, wie wir sehen werden, täuscht.

Er verführte aber noch im 19. Jahrhundert zu der Annahme, daß zwar die vorgeschichtliche
Besiedlung aufgrund der Toponymie, der Benennung von Bergen, Flüssen,
Siedlungen, und des Wortschatzes der Alpwirtschaft romanisch oder z.T. keltisch gewesen
sein müsse, daß aber die Frühgeschichte des Landes mit dem Einfluß der karolingi-
schen Könige beginne. Seitdem gewann jedoch die Auffassung die Oberhand, daß schon
Theoderich der Ostgote durch den vermutlich in Chur residierenden Statthalter der
nordalpinen Gebiete einige der vor Chlodowech flüchtenden Alemannengruppen an bestimmten
Punkten der nach Italien führenden alten römischen Routen und der auf sie zuführenden
Straßen und Paßwege zur Ansiedlung veranlaßte. Im Falle des Landes Glarus
waren dies die ins Sarganserland führende Straße über den Kerenzerberg und einige Paßwege
im Hinterland, vor allem der zum Panixerpaß.

Es sind gotische Straßenstationen im Vintschgau und im Engadin (z. B. Richtung Ju-
lierpaß) nachgewiesen worden. Am Aufstieg zum Kistenpaß ist ein Münzfund gemacht
worden. Eine im Sernft oberhalb von Schwanden gefundene Statuette Merkurs, des Gottes
von Handel und Verkehr, verstärkt die Vermutung, daß die glarnerischen Südpässe
im Altertum nicht so bedeutungslos gewesen sind wie die ältere Forschung glaubte.
Schließlich ergibt die genaue Analyse der frühesten Quellen über die Eigentumsverhält-

i~<»iw=a_»»,n* Kartenskizze des Landes Glarus

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