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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 19
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0021
Gemeindeorganisation unter lombardischem Einfluß Gestalt gewonnen hat und auch
für das ganze Tal nicht mehr der formlose Begriff »universitas« benötigt wird, sondern
daß sich inzwischen eine den lombardischen Gemeinden ähnliche Organisationsform
für das Tal mit entsprechenden Institutionen entwickelt hat.

1372 schuldete das Tal der Äbtissin Zinsen. Diese Schuld wurde ihr von 12 Richtern
und 30 Mannen, »die auch des Rats sind«, verbürgt.

1376 wurde das Bestehen eines Talgerichts bestätigt, das eine Art Landgericht gewesen
sein könnte.

1391 sind - auch für das Tal -30 Geschworene bezeugt.

1395 erfolgte nun der Auskauf des Landes von der säckingischen Grundherrschaft.
Bei diesen Loskaufverhandlungen betrachtete die Äbtissin von Säckingen lediglich noch
den Keller und den Bannwart als säckingische Beamte.

1415 verleiht ein königlicher Freiheitsbrief der Landsgemeinde den königlichen Blutbann
. Tatsächlich war die Todesstrafe anfänglich Sache der Landsgemeinde. Im Laufe
des 15. Jahrhunderts wurde sie dem einfachen Rat als Blutgericht übertragen. Die Erinnerung
an den kaiserlichen Ursprung der Verleihung der Blutgerichtsbarkeit hat sich im
Namen des Weges zur Richtstätte auf dem Galgenhügel (in Glarus) bis zum Ende des 19.
Jahrhunderts als »Reichsstraße« erhalten. Das eigentliche Gericht (Landgericht) umfaßte
ursprünglich 12 Rechtsprecher, nach der Landessatzung von 1387 waren es dann 15
Richter, je einer aus jedem Tagwen. 1414 waren es noch die Neunerherren unter Vorsitz
des Landammanns, der selbst kein Stimmrecht hatte. Sie urteilten über Eigentum, Fahr-

Aufzug von Regierung und Landrat
zu einer Landsgemeinde im
*Zuu« (Zaun) in Glarus. Dem
Landammann und dem Landesstatthalter
voraus gehen zwei
Landesweibel, der rechts gehende
trägt den Gerichtsstab, der linksgehende
das machtige Landesschwert
.

Der legendäre Landammann
Eduard Blumer ist erkennbar
am weißen Haar und der weißen
Gehrockweste.
(Aufnahme etwa 1920)

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