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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 38
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0040
wie Schülin dies hier vermutet, gibt es meines Erachtens keinen
Beleg. Seit die Tätigkeiten der Burgvögte bei uns gut belegt sind
(Mitte/Ende des 16. Jahrhunderts), ist deutlich, daß ihr Amt eine
ausschließliche Verwaltungsfunktion hatte, nämlich die Erhebung
von Steuern und Abgaben und die Überwachung der damit befaßten
kleinen Ämter bezw. Beamten und insoweit auch der Gemeinden.

Das Vogt- und das Wochengericht sind zwei Ausdrücke für ein-
und dieselbe Sache, sie drücken beide den Gegensatz zu den grundherrlichen
Dinggerichten aus. Nach Schülin ist rund um Rötteln
eine Urgemarkung von »Vier-Höfen« anzunehmen, die wahrscheinlich
einem gemeinsamen Dinghof unterstanden hätte, dessen
Rest wir - in bischöflich-baslerischer Hand - bei Binzen kennengelernt
haben. Die anderen Gemeinden, die sich daraus gebildet
haben, wären dann Otlingen, Tumringen mit Haagen und Hauingen,
und schließlich Wollbach mit Wittlingen. Übriggeblieben ist noch
lange der »Vierhöfewald« um Rötteln, der dann aufgeteilt wurde
zum einen als Herrschafts- und später Staatswald, zum andern an
die verselbständigten Gemeinden. Auch hier sehen wir, daß offenbar
durch die gemeindlichen Vogtgerichte als Wochengerichte der
Untergang der Dinggerichte bewirkt oder beschleunigt wurde.

Bei Rötteln müssen wir aber unterscheiden zwischen Wochengerichts
- und Landgerichtstagungen. Das Woc^ewgericht tagte im 16.
Jahrhundert (und wohl eben auch früher) in Tumringen und Haagen
abwechselnd. Das Landgericht auf dem Kapf oder im Vorhof der
Burg.

1393 Kuder Cuoni, Vogt, zu Rötteln im Gericht (wohl Landgericht
),

1397 Johann Herbott d. jüngere am Landgericht (s. unter
Lörrach),

1465 Weber Wernlin, Vogt zu Haagen, im Gericht auf der
Vorburg,

1509 Forster Theng (Antoni) im Wiler, Vogt im Vorhof
Rötteln, aber

1447 saß Meyger Henni, Vogt zu Haagen, zu Rötteln auf dem
Kapf mit dem gemeindlichen Zwölfergericht, wahrscheinlich
weil die am Grundstücksgeschäft Beteiligten den
Landvogt um die Bekräftigung mit seinem Siegel gebeten
hatten.

(früher Binzen)

1504 Heini Gerwig, Vogt zu Rümmingen,

1505 »wir vogt, gesworenen und gannz gemeindt des dorfs
Rumicken Costentzer bystumbs und der Pfarrkirche
zuo Bintzen haben vergangener Jaren ... ein cappell
buwen und uff richten lassen«.

1281 Berthold, vogt von Susenburch, als Zeuge genannt.
1366 Johann, Vogt der Herrschaft Sausenberg.
Berthold scheint hier noch ein ursprünglicher Burgvogt in militärischer
Funktion gewesen zu sein. Auffällig sein Vorname.10) Johann
hat auch keinen Nachnamen, ungewöhnlich für das späte 14. Jahr-


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