Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 49
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0051
Der Graf von Neuchätel reitet zu
Verhandlungen nach Bern.
Sie hatten das Berner Burgrecht schon
als Vorfahren der Markgrafen und Grafen
von Freiburg (anno 1339).
(Aus Diebold Schillings Berner Chronik)

Verteidigung galt und daß längere Auszüge nur mit freiwilliger Zustimmung erfolgen
konnten. Um sich all dessen zu versichern, sandten die Herren in Bern einen ihrer Feldhauptleute
, Hans Heinrich von Banmoos, im Frühjahr 1476 nach Rötteln, wo ihm die
Zustimmung bestätigt wurde.

In seinem Lied zur Schlacht bei Murten hat Veit Weber aus Freiburg im Breisgau alle
zuziehenden Truppen der eidgenössischen Orte und ihrer Verbündeten geschildert, eine
bunte zeitgenössische Kriegschronik, in der auch der Auszug der Markgräfler in einigen
Zeilen erwähnt ist.

Da wir ursprünglich drei verschiedene Landschaften vor uns haben, die der Herrschaft
Hachberg, von Badenweiler und von Rötteln/Sausenberg, wäre kurz noch etwas
über geringfügige, aber doch zu beachtende Unterschiede anzufügen. Die Wahlämter
für die Gemeindegerichte, den Einsitz im Landgericht und die Ausschußbesetzungen
waren überall gleich: sie hießen Vögteh> und Stabhalter. Nur in der Herrschaft Hochberg
kennen wir den Begriff der Heimbürgen2\ den Gemeinderechner und Verwalter des Gemeindevermögens
. Die allerfrüheste Nennung dieses Begriffes verdanken wir allerdings
einer lateinischen Urkunde Basler Herkunft für unsern Ort Kirchen, und zwar aus dem
Jahr 1215.,22^ Das ist eine bedeutende Jahreszahl für die Beurteilung des Alters aller hier
beschriebenen Institutionen der historischen Selbstverwaltung, zumal »Heimbürge« damals
schon als Familienname gebraucht sein könnte.^

Auf einen Unterschied ist hier aber hinzuweisen, der die Badenweiler Landschaft betrifft
. Sie scheint einen weniger militärischen als »politischen« Charakter gehabt zu haben
. Das mag daran liegen, daß diese Herrschaft lange Zeit in der Hand neuenburgischer
Herren, Zweigen der Grafen von Neuchätel, z.T. auch nur in Pfandbesitz war.24' Eine
Wehrorganisation angesichts solcher Entfernungen und Besitzverhältnisse war natürlich
weniger nützlich oder gar wünschbar, sie war gerade noch eine Heimwehr zur Abwehr
nachbarlicher Raubzüge. Stärker ausgeprägt war dafür die politische Seite, Wahrung der
eigenen überlieferten Rechte, Abwehr zu großer Steuerforderungen und dgl.

49


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0051