Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 53
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0055
Urkunden vor allem der Klöster oder über Grundstücksgeschäfte namhafter Privatleute,
wo die genannten »Vögte« teils als Handelnde, teils als Zeugen erscheinen. So bietet uns
das Archivmaterial wie eine Art Brennglas die Nennung von Amtspersonen und deren
Namen aus der ganzen Umgebung der Stadt aus allen vier Himmelsrichtungen. Dabei ist
zu beachten, daß der Begriff des »Vogtes« in Basel selbst als .Amtsbezeichnung nur in
ganz früher Zeit und da nur selten gebraucht worden ist. Eine Ausnahme ist der sehr frühe
»Reichsvogt« der Reichsstadt, der in späterer Zeit nur noch ein kostbarer Ehrentitel
ohne Inhalt war. Das Auftreten des Bei- oder Familiennamens Vogt bedeutet daher in
fast allen Fällen, daß er zugewandert ist und mit dem gleichnamigen Amt nichts mehr zu
tun hat. Ähnliches gilt für den »Vögtlin«, dem wir aber in Basel sehr viel seltener begegnen
, jedenfalls in der uns interessierenden Zeit. Die Vogt-Zuwanderungen kamen, wie
gesagt, aus allen Himmelsrichtungen. Für unser Thema müssen wir uns auf die Beispiele
aus der Oberen Markgrafschaft beschränken, die für diese frühe Zeit nur z.T. Zuwanderung
bedeuten.

In der folgenden Reihe von Belegen sind besonders auch die Genitivformen zu beachten
. Sie sind eine Zwischenform, die die Zugehörigkeit zu oder die Abkunft aus einer
Vogtsfamilie bezeichnet und doch noch kein fester Familienname ist. Die moderne Form
Vogts dagegen dürfte eine Mehrzahl anzeigen, etwa die Familie »der Vogts« oder in der
Mundart, in der sie als »s'Vogts« bezeichnet wird.

Frühe Nennungen der FN Vogt und Vögtlin in Basler Quellen:

1299-1318 Johann, der Vogt von Brombach (und andere dieser Familie),
1314/15 Johann Vogt, der Münzer von Istein (Zunft zu Weinleuten),

Regesten Staatsurk., Urkunden St. Alban,
1329 Heinrich Vogt Golz (Gnadental Nr. 50),

1331 Engellina, Wwe des Johannes Vogets von Welmlingen,

1342 Heintzi Vogts, ein Burger v. Kleinbasel (u. d. Kaplan von Bellicken),

1348 Heinrich Vogt, der Stiermann, v. Embrach, verk. Erblehengüter zu

Fischingen,

1358 Clewelin Vogtes von Welmlingen, Urk. Gnadental 103,

1361 Heinrich des Vogts von Welmlingen, Urk. Klingental 1045,

1362 Nyclaus Vogt von Wt/,Barfüßer-Urk. 48,

1362 Heinrich Vogt von Nordschwaben wird Basler Burger,

1399-1410 Henman, Friedrich und Hans Vogt, die amptmanne ze Basel,27'

1405 Henni Vögtlin (von Riehen?), St. Martin-Urk. 43,

1412 Heinrich Vogt von Riehen, wird Basler Burger,

1415 Burkart Vogts von Riehen, in einer Ubereinkunft mit Kloster

Wettingen über den Meierhof Riehen,
1424 Henßelmann Vogtz von Röteln erhält Basler Burgrecht,28'

1434 Conrat Vogt, der Schneider, Burger v. Kleinbasel, Spital-Urk. 438,

1451 Heintzi Vogt von Riehen, Regesten Städt. Urkunden,

1482 Conrad Vogt, Kl. Maria Magdalena-Urk. 710,

1497 Claus Vogt von Fischingen handelt als Verkäufer vor dem Gericht zu

Fischingen (an gewonlicher Gerichtstatt), Gerichtsvorsitzer Heintze
Vogt zu Fischingen, Urteilssprecher: Vogt (vermutlich Altvogt) Krisser,
Moritz Brenner, Cunrat Wintterlin, Henni Ecklin, Hans Spitzer, Claws
Steinkeller und Hans Sieglin.

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