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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 54
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0056
Obwohl diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann, ist sie doch so
dicht, daß sie einen Eindruck davon vermittelt, wie verbreitet dieser Amtsname als Familienname
unserer Dorfvögte schon seit dem ganzen 14. Jahrhundert war.

Auch in Emmendingen ist der Name Vogt früh mehrfach als Familienname nachgewiesen
. Wir verdanken diese Belege, wie auch den Wortlaut des Emmendinger Stadtrechts
von 1517, der als Anlage beigefügt ist, Herrn Hetzel, dem Stadtarchivar von Emmendingen
.

Clauwy Vogt, 1448 gen. als Gerichtsmann in E.,

Clewin Vogt, in E. gen. 1469, 1476 und 1511,

Lenhart Vogt, in E. gen. 1469, 1476, dessen Kinder 1511,

Martin Vogt, in E. gen. 1471, 1479, 1490 als Richter,

d. h. Mitglied des Ortsgerichts,

Hans Vögtlin in Nieder-Emmendingen gen. 1534.

f) Die markgräfliche Verwaltung kam aus den Dörfern

Schon Karl Seith hat in seinen Schriften mehrfach beobachtet, daß am markgräflichen
Hof, wahrscheinlich auch an der Hoftafel, durchaus die Anwesenheit von Leuten unfreien
Standes, also sogen. Leibeigener, festzustellen ist, sei es als Lehrer, Freunde oder
Jugendgenossen der jungen Markgrafen, die offenbar gemeinsam erzogen wurden. Dazu
sei ein Beispiel genannt, das des später aus der Leibeigenschaft entlassenen Henman
Göltzlin, den man sprichet Arnleder, 1388 vom Markgrafen freigesprochen.

Etwas ganz Ähnliches beobachten wir, wenn wir uns der frühen Verwaltung auf Röt-
teln zuwenden.

Die ersten Schreiber und wohl auch Juristen, denen wir begegnen, sind Mitglieder der
Familie Gerwig im Röttlerweiler. Sie stellte mehrere Generationen hindurch die Spitzen
der frühen Röttier Verwaltung, zur Zeit des Markgrafen Wilhelm als österreichischer
Waldvogt (über den Hochschwarzwald und das Hauensteiner Land) auch dessen Rat
und Stellvertreter und insbesondere auch den Vogt der Todtnauer Bergvogtei über den
Silberbergbau. Diese Familie Gerwig hat ihren Ursprung zweifellos in Wittlingen, wir
finden sie dann auch in Wollbach und Binzen. Von Rötteln ist eine Verzweigung nach
Pforzheim, der späteren Residenz des Hauses Baden-Durlach, und von da nach Emmendingen
zu beobachten. An beiden Orten wurde der Name als Gerweckh geschrieben.
874 Kerwig, urkundl. belegt für Wittlingen,

1356 Vogt Gerwig, pfleger und amtmann d. Mgf. Otto v. Hachberg-Sausenb.,
1358 Vogt Gerwig, urkundet b. Verkauf eines Teils der Burg Lörrach,
1393 Heinrich im Wiler, Zeuge,

1413 Heinrich im Wiler, Amtmann des Mgf. Rudolf,

1414 Heinrich Gerwig und Johan Kunig (zu Schopfheim), ähnl. 1416/1418,
1427 Hermann Gerwig, Propst auf Bürgeln,

1429 Clewin Gerwig in Fischingen,

1444 Clewin Heinrich us dem Wiler,

1444 Clewin Gerwig, Waldvogt Markgraf Wilhelms,

1446 Claus Gerwig, Bergvogt Markgraf Wilhelms zu Todtnau,

1451 Claus Gerwig, zweitletzter Zeuge einer Urkunde Jörgs v. Tegernau, die i. d.

gemeinen Knechtstube d. Unterburg Rötteln erstellt wurde,
1465 Lentz Gerwig, Meier zu Wittlingen,
vor 1469 Hermann Gerwig, Pfarrer an St. Martin zu Wittlingen,

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