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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 75
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0077
Abb. 3: Das von der Straßenmitte nach Nordosten orientierte Gebäude. Die 15 m lange Mauer ist

noch gut erhalten.

hen sein. Die in der Fahrbahn und im Gehweg liegenden Mauerteile waren dagegen nicht
oder nur in ihren untersten Lagen zu retten, doch wird ihr ehemaliger Verlauf durch einen
Plattenbelag in Naturstein sichtbar gemacht. Auf diese Weise bleibt der Gesamteindruck
der ursprünglichen Situation erhalten, und die Kronacher Straße wird nach ihrer
Fertigstellung sicher eine sehr interessante »archäologische Straße« sein.

Am 16. November 1985 stießen wir dann in einem von der Kronacher Straße abzweigenden
Stichweg auf eine weitere römische Mauer, nachdem einem Mitarbeiter des Büros
Kammerer beim Abschürfen des Humus eine verdächtige Steinstreuung aufgefallen
war (Abb. 4). Dieses 3,40 m lange Mauerstück ist leider größtenteils den Kanalisationsarbeiten
zum Opfer gefallen. Durch das Entgegenkommen eines dortigen Grundstücksbesitzers
wird es aber möglich sein, vor Errichtung des in der Nähe geplanten Neubaues
den nach Nordwesten verlaufenden Mauerteil freizulegen und evtl. auch zu erhalten.

Wie sind nun die bisherigen Befunde zu interpretieren? Nach Ansicht Dr. Fingerlins
kommen dabei nur zwei Deutungsmöglichkeiten in Betracht:

1. Die freigelegten Mauern gehören zu Nebengebäuden der etwa 150 m entfernt gelegenen
römischen Villa, wodurch diese in ihrer Ausdehnung zu den größten derartigen
Anlagen Süddeutschlands gezählt werden müßte.

2. Die Fundstelle liegt in einem römischen Wohn- und Gewerbegebiet, also in einem sogenannten
vicus, wie früher beispielsweise auch einer im jetzigen Areal des Hörnli-
Friedhofs bei Riehen festgestellt worden ist.

Da wir in den kommenden Wochen die nach Südwesten verlaufenden Mauern in den
dortigen Grundstücken noch weiter verfolgen dürfen, wird man wohl bald näheren Aufschluß
über die Zweckbestimmung der hier gelegenen römischen Gebäude erhalten.
Schon jetzt kann aber gesagt werden, daß diese Fundstelle die Kenntnis vom römischen
Grenzach (Carantiacum) wesentlich erweitert hat.

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