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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 115
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0117
Raif unterscheidet fürs Badische »Das Alemannische / Das Südfränkische (nördlich der
Murg) / Das Pfälzische (außer der linksrheinischen Pfalz vorab die untere Neckargegend) /
Das Ostfränkische (im Taubergrund und der württembergischen Grenze entlang). In
summa: »In Baden wird ... entweder alemannisch oder fränkisch gesprochen.«

Uns interessiert hier das Alemannische. »Am schärfsten ausgeprägt ist das Alemannische
auf den Höhen und in den Tälern des südlichen Schwarzwaldes, jenseits der Linie
Staufen - Todtnau - Löffingen - Stühlingen - Fürstenberg - Blumenfeld - Engen. Es ist
das Hochalemannische (mitunter heute als das Oberalemannische bezeichnet). Zäh hält
der Alemanne an althergebrachten Sitten fest, zäh auch an seiner Sprache. Sie hat viel Altes
bewahrt, nicht nur im Wortschatz, sondern auch im Lautstand...« fährt Raif dann
fort. Er gibt im folgenden die hochalemannischen Sprach- und Lauteigentümlichkeiten
wieder und nimmt darin im wesentlichen die Ausführungen Kurt Wagners in seinem
5 Jahre danach erschienenen Band »Deutsche Sprachlandschaften« (Marburg 1927) vorweg
.

Soviel zum Sprachgeschichtlichen, wie es von Raif in großen Zügen angegangen wurde
. Was er im Kapitel »Die Dichtung« zu sagen weiß, läßt sich für uns in einem knappen
Überblick zusammenfassen: »Die alemannische Dichtung« sei u. a. bestimmt von »Heimat
und Heimweh«, vom starken Bewußtsein der Muttersprache, vom »wortkargen
Ausdruck«, von Lehrhaftem und Religiösem, vom Landschaftlichen, von Sitte und
Brauchtum und vom Familiensinn.

In alphabetischer Folge finden sich »Dichter und Bücher« der eigentlichen Anthologie
hintenangestellt. Wir wählen daraus die Autoren unserer Region. Das beginnt mit »Berner
, Karl, geb. 26. Januar 1863 in Kandern, Oberreallehrer und Schriftsteller in Freiburg
: »Reigen der Jahre', 'Aus Sturm und Stille', 'Potz Dunder' 1921«. Zur Ergänzung
der Vita: Berner ist am 19. Dezember 1941 in Freiburg verstorben. Raif bringt 2 Gedichte
von Berner, einmal »Der Grobian« (in der Feldberggegend geschrieben) und zum anderen
»Das Kreuz«:

Es het si alles schlofe g'lait,

Kei Hürstli git's, wo Blüemli trait,

Un d'Schwälbli un der Storch sin furt,

Kei Immli summt, kei Chäfer surrt.

Un uf em Chilchhof lyt der Schnee,

Er tuet mer in de n-Auge weh -

E Chrüz stoht dort, e Name druf,

Un menggmol gang i 's Bergli uf

Un lueg mer seile Name-n a

Joweger au, my Herz hängt dra —

Un alles isch so wyß, so still,

I weiß nit, wo n-i ane will;

My Huus isch ehalt, my Huus isch leer,

Un 's Herz isch chrank, un 's Herz isch schwer,

Un 's Best lyt unter Chrüz un Stei -

Was tue n-i uf der Welt ällei?

Im »Ekkhart«-Jahrbuch von 1943 hat Franz Hirtler »Dem Andenken des Dichters
Karl Berner« einen Artikel eingerückt. Es heißt darin u. a.: »Wie nahe er seinem Landsmann
(Hebel) stand, das konnte man erkennen, wenn Karl Berner ein Gedicht Hebels
sprach.« Oder auch: »In seinem Wohn- und Arbeitszimmer hatte er einen mit Bildern
und Erinnerungsstücken geschmückten 'Heimwehwinkel', und was ihm dieses Gefühl

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