Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 132
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0134
Von der Bearbeitung einer andern Linie hatte man damals Abstand genommen, da von
dem betreffenden Ingenieur (Helbing) auf Anfrage mitgetheilt worden war, daß eine Linie
durch das Feuerbachthal nur mit Einlegung einer Steigung von 30 pro Mill erstellt
werden könnte.

Nachdem aber weitere Nachfragen ergeben haben, daß dieses nicht richtig sei, und
daß man eine Linie bauen könne, welche ohne Gegengefälle und unter Anwendung einer
Steigung von nur 15 bis 17 pro Mill, also auch nicht mehr Steigung als die Thallinie nach
Haltingen erhält, die Thalsohle erreiche, so trat man dieser Linie durch das Feuerbachthal
ebenfalls näher.

Es schien dieses um so mehr geboten, als die Bewohner des Feuerbachthaies selbst ein
großes Interesse an dieser Linie zeigten und größere Beiträge zum Bahnbau in Aussicht
stellen konnten, als dies von den Bewohnern des unteren Kanderthales geschehen war.
Selbst bei einem großen Theil der Gewerbtreibenden von Kandern (es haben sich 85 Gewerbetreibende
schriftlich für die Linie Efringen erklärt) machte sich die Ansicht geltend
, daß eine Linie nach Westen für den Verkehr viel günstiger sei, als nach Süden, da
der ganze Güterverkehr von und nach Norden gehe.

Da nun eine Linie nach Schliengen, die die geeignetste wäre, zu viele Bauschwierigkeiten
bieten würde, so sei es immer noch besser, an die Station Efringen anzuschließen, als
nach Haltingen zu fahren.

Diese Uebereinstimmung mit den Interessenten des Feuerbachthaies hatte zur Folge,
daß sich ein Comite bildete aus Gewerbtreibenden von Kandern und den Vertretern der
Ortschaften des Feuerbachthaies, daß von diesen Interessenten die Mittel zu Vorarbeiten
nach den Vorschriften des Ministeriums zusammengebracht wurden und daß mit Ingenieur
Müller in Freiburg ein Abkommen über Fertigung eines Projektes in genannter
Richtung abgeschlossen werden konnte. Leider reichte die Zeit nicht mehr aus um noch
diesem Landtag das fertige Projekt vorzulegen, dagegen erhielten wir von genanntem
Herrn einstweilen eine Projektskizze nebst Ueberschlag und Bericht, aus welchen Behelfen
immerhin zu Genüge hervorgeht, daß ein eingehendes Studium dieser Linie über
Riedlingen, Holzen, Mappach und Egringen nach Stat. Efringen durchaus angezeigt ist.

Was nun zunächst die Zusammenstellung der Vor- und Nachtheile der beiden Linien
anbelangt, so können sich die Gesuchsteller im Allgemeinen mit den Müllerschen Darstellungen
einverstanden erklären.

Es soll aber hierbei besonders hervorgehoben werden, daß es durchaus nicht Absicht
der Gesuchsteller ist, heute die Regierung veranlassen zu wollen, zu der einen oder andern
Linie Stellung zu nehmen, vielmehr bitten sie dieselbe, die Frage an Hand des Vorhandenen
und noch zu liefernden Materials nach allen Richtungen prüfen und den Bau
derjenigen Linie herbeiführen zu wollen, welche sich mit Rücksicht auf die Interessen
der Allgemeinheit und die Opfer der Einzelinteressenten am meisten empfiehlt.

Die Unterzeichneten Gesuchsteller gestatten sich daher unabhängig von der Frage, ob
die eine oder die andere Linie gebaut werde, nochmals die Dringlichkeit eines Eisenbahnbaues
näher darzulegen.

Die Umgegend von Kandern hatte durch die Aufgabe des Großh. Hüttenwerks, das
bis zum Jahr 1865 bestanden, schwere Zeiten durchzumachen, von denen sie sich Dank
der Regsamkeit der Bewohner wieder etwas erholt hat, und erlauben uns auch auf die der
hohen Regierung bereits zugegangenen Ausführungen der Kanderthalinteressenten zu
verweisen. Namentlich war dieses möglich durch eine intensivere Ausbeutung der Lager
von Lehm und feuerfesten Thonmaterialien, welch letztere eine größere Ausdehnung
der diesbezüglichen Industrien ermöglichte, in Folge der Vorzüglichkeit dieser Materialien
, welche im Lande nirgends in gleicher Güte angetroffen werden.

132


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0134