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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 137
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0139
Wie aus dieser Bittschrift unschwer zu lesen ist, waren die Gemeinden und die Ortsverwaltungen
des Feuerbachtales für das vorgesehene Projekt und gründeten zusammen
mit Gewerbetreibenden in Kandern ein »Comite«,welches die Mittel zusammenbrachte,
die zur Erstellung eines Planes und eines Kosten-Voranschlages benötigt wurden. Ein
Herr Ingenieur Müller aus Freiburg wurde mit der Durchführung dieser Arbeiten beauftragt
.

Es folgen nun:

a. ) der Plan mit der Linienführung

b. ) der Kosten-Voranschlag

c. ) Foto von Egringen (Luftaufnahme) mit einem Teil des Feuerbachtals.

Was mich beim Lesen des Kosten-Voranschlages erheiterte, war der Nachsatz, daß
der Herr Ing.Müller meinte, die Bahn könnte man auch für 750000 Mark erhalten, weil
die Preise alle hoch gerechnet seien. Auch unsere Gemeinde Egringen hat, wie bereits aus
der Bittschrift zu lesen ist, einen Zuschuß zu diesem Projekt zugestanden. Am 14. Januar
1889 wurde eine Bürgerausschußsitzung unter Vorsitz des Bürgermeisters Wilhelm
Aberer abgehalten. Zwei Urkundspersonen, und zwar Friedrich Aberer alt und Wilhelm
Frieß, sowie als Protokollführer Ratschreiber Brunner mußten die Wahl überwachen.
Der Bürgerausschuß bestand aus 25 Mitgliedern. Anwesend waren an diesem Abend
19 Mitglieder. Abzustimmen hatte der Bürgerausschuß über den Beschluß, wonach zur
Erbauung einer Eisenbahn von der Station Efringen bis Kandern durch das Feuerbachtal
von der Gemeinde Egringen ein Beitrag von 4 000 Mark geleistet werden soll, unter der
Bedingung, daß ein Zuschuß zu den Vorarbeiten nicht geleistet wird. Von den 19 Mitgliedern
des Ausschusses stimmten 17 dem Antrag zu, 2 waren gegen den Antrag.

Hier folgt nun der Originalbericht der oben erwähnten Bürgerausschußsitzung.

Am 29. Januar 1889 erschien in der Zeitung »Die Kander«, Lokalblatt für Kandern
und Umgebung, unter »Eingesandt« ein Artikel eines unbekannten Schreibers, der sich
sehr für die Feuerbachtallinie einsetzt.

Es folgt der Artikel im Wortlaut.

Artikel in der Zeitung »Die Kander« Lokalblatt für Kandern und Umgebung vom
Dienstag, dem 29. Januar 1889.

Unter Lokales: Zur Eisenbahnfrage Kandern - Haltingen oder Efringen.

Welches Dorf, welche Stadt hätte heute nicht den Wunsch, die Eisenbahnlinie an der
Heimath vorbeiziehen zu sehen und daß wir hier in Kandern zu denjenigen gehören, die
dieses zur Thatsache sehen möchten und seit 14 Jahren erstreben, ist nicht nur hier, sondern
im ganzen Lande und auch bei der Großh. Regierung bekannt.

Als man der Regierung im Jahr 1875 die Pläne über Müllheim-Schliengen-Kandern-
Steinen vorlegte,gieng es uns wie einem, der den Zug vor der Nase wegfahren sieht. Einige
Jahre lebten wir von dem erhaltenen Hoftrost, um dann eine Linie Haltingen-Kan-
dern ins Auge zu fassen. Die Pläne wurden von Kandern aus veranlasst und bezahlt. Als
man aber die Mithilfe von den äusseren vier Gemeinden verlangte, da waren sie arm, hatten
viele Umlagen und brauchten ja auch keine Bahn, wenngleich sie sie wünschen.

Nachdem mehrere Versammlungen resultatslos verHefen, sagte man uns offen: »Ihr
Kanderner ruht nicht, bis ihr die Bahn habt und setzt es auch ohne unsere Hilfe durch«.

Wenn nun heute eine Korrespondenz des »Oberländer Boten« meint, man sollte bei
den äusseren Gemeinden nochmals Fußfälle tun, so weiß man nicht,ob es nicht selbst einer
von den Äusseren ist, oder ob er am Ende da oder dort einen Vetter hat. Leid tut es
uns, daß die Gemeinde Wollbach genug das Bedürfnis einer Bahnverbindung mit der
Hauptbahn zeigte und durch namhafte Beiträge die Sache unterstützte, nun durch die
neue Linie Efringen-Kandern sich in der Hoffnung getäuscht sehen müßte.

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