Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 138
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0140
»Zeit ist Geld« gilt auch beim Bau einer Bahn und dieses Sprichwort könnte nirgends
mehr zutreffen, als bei dem Projekt Efringen-Kandern. Die Vorteile dieser Linie sind so
groß, daß es unrecht wäre, diese Gelegenheit unbenutzt zu lassen. Es unterliegt ja keinem
Zweifel und der Korrespondent im »Obl. Bote« spricht es ja auch aus, daß die Linie
Efringen-Kandern mehr Verkehr bringt, als jene von Haltingen, denn es begreifts ein
Kind, daß die Orte von Kandern bis Haltingen mehr thalabwärts fahren als bisher, bei
der Linie Efringen-Kandern würde sich das Gegenteil einstellen, auch wenn die Einwohnerzahl
des Feuerbachthaies nicht größer wäre, tatsächlich ist die Bevölkerungszahl der
an der Linie Efringen-Kandern liegenden Ortschaften eine bedeutend größere.

Die von den angrenzenden Orten bewilligten zum theil hohen Geldbeträge sind wohl
schon Zeuge genug, daß das Interesse und das Bedürfnis vorhanden ist.

Betrachten wir nun aber auch den Kostenpunkt dieser Linie, so wird solche erstens 2 -
2 1/2 Kilometer kürzer, was schon im Bau ca. 45 - 50 000 Mark ausmacht; zweitens
braucht es soviel weniger Landerwerb und drittens was eine Hauptsach,ist billigeres Gelände
. Das sind drei Faktoren, die schwer in der Waage liegen, die allein schon Grund
genug sind, jene Linie fallen zu lassen.

Wer kein Eigeninteresse hat, wer mit gesundem Verstand die Sache prüft, muß sich sagen
: nur die Linie Efringen - Kandern ist die allein zweckmäßige. Aber auch die Frachtkosten
sind erheblich billigere. Eine Sendung von 100 Kilo von Mannheim über Haltingen
nach Kandern kostet bei

270 Kilometer 3M17Pfg

über Efringen-Kandern sind es aber nur

261 Kilometer

und kostet 3 M 07 Pfg
folglich eine Ersparnis pro 100 Kilo von — M 10 Pf.

Wenn nun noch Jemand darin Zweifel setzen wollte,der Fremdenverkehr von Basel
würde über Erringen geringer als über Haltingen, kann beruhigt sein, denn, daß die Basler
gerne hierher kommen,ist zur Genüge bekannt und wer in Basel ein Billet nach Kandern
löst, fährt hierher ob über Haltingen oder Erringen. Nicht zu vergessen ist aber
noch, daß diejenigen Herrschaften, die mit ihren eigenen Fuhrwerken hierher kommen,
lieber hierher fahren, wenn sie nicht in der Gefahr sind, daß die Pferde durchs Dampfroß
scheuen und Unglück herbeiführen. Es ist auch nicht ausgeschlossen, ja sogar sehr wahrscheinlich
, daß dann auf dieser Strecke, ähnlich wie zwischen Freiburg und Waldkirch
sogenannte Lokalzüge eingerichtet würden, was dem Fremdenverkehr sehr zu Gute käme
. Unser Verkehr geht wohl viel nach der Amtsstadt und Basel; aber ich glaube, er ist
doch ebenso groß oder größer dem Unterlande zu. Wer mit in's Unterland will, kommt
dann in Ef ringen auf die Staatsbahn, ohne zuvor 11/2 Stunden auf dem Pflaster herumgerüttelt
zu werden. Erringen ist sowohl auf- wie abwärts der Mittelpunkt. Da nun diese
Linie noch nicht in allen ihren Vorteilen öffentlich besprochen wurde, so hielt Schreiber
dieses es für eine Pflicht, um manche Vorurteile dadurch aus dem Wege zu schaffen.

(Eingesandt).

In der Folgezeit gab es mehrere Versammlungen, u. a. eine in Holzen, zu der Bürgermeister
Büchelin, Holzen, eingeladen hat und die am 13. November 1889 stattfand.

Es gab mehrere Artikel in den Zeitungen, die sich für oder gegen die Linien eins oder
zwei aussprachen.

Die 2. Kammer in Karlsruhe lehnte das Bittgesuch der Feuerbachtaler ab und entschied
sich für die Linie durch das Kandertal. Stärkster Befürworter für die Kandertal-
linie war der damalige Landtags-Abgeordnete Dreher von Wittlingen, der damit auch

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