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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 176
(PDF, 33 MB)
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Die Herbsttagung 1985

Helmut Bauckner

Ein überaus interessantes Programm wurde den Teilnehmern der Herbsttagung geboten
. Ziel waren die beiden Tunibergorte Opfingen und Merdingen, zwei Dörfer, die sich
dank der Aktivität des Gemeinderates und vor allem ihrer rührigen Bürgermeister Höff-
lin und Schopp zu sehenswerten Winzerdörfern gemausert haben.

Im Rathaus von Opfingen führte Bürgermeister Höfflin in die Geschichte seines Dorfes
ein, das im Jahre 1006 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Eingehend wurde
die Problematik der Dorfentwicklung dargestellt, der in Opfingen durch falsch verstandenen
Fortschrittsglauben 62 alte Häuser zum Opfer fielen. Damals, zu Beginn der 60er
Jahre, hieß die Devise »hinaus aus dem Dorf«, »Neubaugebiete erschließen«, »alles Alte
im Dorf abreißen und neue Verkehrsräume schaffen«. Was die Flurbereinigung angeht,
kam die Gemeinde dadurch, daß bereits 1951 mit der Umlegung begonnen wurde,
glimpflich davon, da zu dieser Zeit große Erdbewegungen, wie wir sie vom Kaiserstuhl
kennen, noch nicht möglich waren. Ähnliches läßt sich auch von Merdingen sagen. Mit
230 ha Rebland zählt Opfingen heute zu den stattlichen Weinbaugemeinden des Tuni-
bergs. Von der hervorragenden Qualität des Weines konnten sich die zahlreich erschienenen
Zuhörer bei einem Umtrunk im Rathaus überzeugen. Unter den Gästen weilte
auch Landtagsabgeordneter a.D. K.F. Stork aus Schallstadt, der viele Jahre hindurch
diese Region mit großem Erfolg in Stuttgart vertreten hat. Er gab seiner Freude darüber
Ausdruck, daß die Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland die sogenannte »untere Markgrafschaft
« als Tagungsziel ausgewählt hatte.

Ein Leckerbissen besonderer Art war die Präsentation der wertvollen Orgel von Georg
Markus Stein durch Prof. Littke, der das Instrument, das bis in seine Details dem
Originalzustand entspricht, wunderbar zum Erklingen brachte. Er dankte Ortsvorsteher
Höfflin dafür, daß er diese Kostbarkeit immer wie seinen Augapfel gehütet hat und
so verhindern konnte, daß die Orgel durch Umbauten und Erweiterungen zerstört wurde
.

Am Nachmittag wurde man in Merdingen von Pfarrer Berberich empfangen, der mit
großem Einfühlungsvermögen sein Gotteshaus, die von Bagnato erbaute Remigius Kirche
, vorstellte.

Zum Abschluß des Tages referierte Bürgermeister Schopp über die Geschichte von
Merdingen, aber auch über die aktuelle Problematik des Dorfes. Aus seinen Worten
wurde deutlich, wie viel persönliches Engagement notwendig war, um dieser Gemeinde
das anmutige Gesicht zu geben, das sie heute aufweist. Nicht umsonst hat Merdingen für
seine vorbildliche Dorfgestaltung viele Auszeichnungen erhalten. Ziel der Ortspolitik ist
es, so Schopp, Überfremdung zu verhindern, den dörflichen Charakter zu erhalten und
einer übermäßigen Industrieansiedlung Einhalt zu gebieten. Daß dies vollauf gelungen
ist, davon konnte man sich auf der sich anschließenden Ortsbegehung überzeugen.

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland, Christian M. Vortisch,
dankte Rolf Eilers für die Organisation dieser Tagung und den Referenten für ihre lebendigen
Ausführungen. Er forderte die Mitglieder auf, noch mehr für die Vereinssache zu
werben; das große Interesse am Herbstheft beweise, wie positiv die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft
in der Öffentlichkeit aufgenommen werde. Als Orte für die Frühjahrstagung
sind Brombach und Maulburg im Gespräch.

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