Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 184
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0186
»Badische Reihe« Band 16
Helmut Bender, - »Hansjakob - Leben, Wirken und Werk«
148 Seiten, mit mehreren zeitgenössischen Illustrationen,
Pappband, ISBN3-87885-120-0, DM 19,80
Herausgeber: Waldkircher Verlag, 7808 Waldkirch, Marktplatz 8, Telefon (0 76 81) 60 74

Uber Hansjakob, sein Leben, sein Scharfen und sein Werk, gibt es eine Reihe älterer (in der Regel
vergriffener), aber auch einige neuere Versuche. Jedes dieser Bücher hat seine Schwerpunkte und
seine Qualitäten, wenngleich die letztlich zuständige Hansjakob-Biographie nach wie vor fehlt. Die
vorliegenden Texte sollen allenfalls Bausteine zu einer solchen Darstellung sein. Sie wollen vor allem
auch das Interne an Hansjakob und seinem Gesamtwerk wachhalten und für die jüngere Generation
wachrufen.

Das Buch enthält einen Wiederabdruck der seit langem nicht mehr greifbaren, nach wie vor brisanten
Schrift »Die Salpeterer - eine politisch-religiöse Sekte auf dem südlichen Schwarzwald« sowie
einen Beitrag »Hansjakob und die Frauen« von Elisabeth Bender.

Aus dem weiteren Inhalt:

Mein Verhältnis zu Hansjakob, Literarische Gattungen, Der Erzähler Hansjakob, Hansjakobs
Reisen, Aus Hansjakobs kranken Tagen, Hansjakob-Widmungen, Literatur über Hansjakob, Verzeichnis
der Hansjakob-Erstausgaben.

Der Verfasser ist Präsident der Heinrich-Hansjakob-Gesellschaft. Klaus Schneider

Hermann Albrecht: Des Markgrafen Leibmedicus; Erzählung aus den Tagen des Türken-Louis
Verlag Friedrich Resin, Weil am Rhein, 22,80 DM

Im Jahre 1835 wurde Anton Hermann Albrecht in Freiburg geboren. Nachdem er zunächst katholische
Theologie studiert hatte, wechselte er 1859 zum evangelischen Glauben über und war
dann zeitweise als Pfarrer in Kleinkems und in Laufen tätig. Aus seiner Liebe zu dieser heiteren
Landschaft entstanden seine literarischen Werke, die leider in Vergessenheit geraten waren. Friedrich
Resin aus Weil und dem Waldkircher Verlag ist es zu verdanken, daß sie nicht endgültig aus der
Heimatliteratur verschwunden sind. Neben der »Häfnetjungfer« verdient vor allem die Erzählung
»Des Markgrafen Leibmedicus« unsere Beachtung. Die beiden Bücher sind jüngst im Verlag Resin
neu aufgelegt worden.

Die Geschichte des »Leibmedicus« spielt in den Tagen des spanischen Erbfolgekrieges. Mit Witz,
Hintergründigkeit und viel Sinn für das Detail wird die verhaltene Liebesbeziehung des Dr. Erad zu
seinem Sälmeli, der Basler Pfarrerstochter, erzählt. Keine langatmige und gefühlvolle Erzählung
wartet auf den Leser; wir erleben die zwei ereignisreichen Tage im Oktober des Jahres 1702 mit, als
die Franzosen sich mit den Kaiserlichen bei Friedlingen und auf dem Tüllinger Berg eine unentschiedene
Schlacht lieferten. In die Vorbereitungen zu diesem Gefecht und in das Schlachtengetümmel
hinein webt Albrecht seine Geschichte und nimmt sie zum Anlaß, Markgräfler Leben bunt und
üppig vor uns auszubreiten. Wer dieses Buch gelesen hat, muß dem Literaturhistoriker Oeftering
zustimmen: Albrecht ist Hebels bester und echtester Schüler. Nicht nur, daß hier, wie bei Hebel,
viel Volkskundliches einfließt, daß die Hochsprache gekonnt vom Dialekt eingefärbt wird, sondern
vor allem die treffenden Charakterisierungen sind es, die das Lesen so genußvoll machen. Da tritt
der Vater der Geliebten auf, der Pfarrer Mangold, ein typischer Basler, dem es vor allem darauf ankommt
, seine Tochter standesgemäß an einen wohlhabenden und rechtgläubigen Protestanten zu
verheiraten. Ein handfestes Mannsbild muß er gewesen sein, dieser Basler Pfarrer: »Unter der vor
der Perücke fast verschwindenden Stirn blitzten ein Paar pechschwarze Augen; seine einwärts gebogene
Nase war fleischig und endete in einem gehörigen Zinken, seine Lippen waren etwas aufgeworfen
, das Gesicht von starkem Karmin, die ganze Figur gedrungen und imponierend; alles in allem
genommen, hätte er eigentlich mehr ein Vertreter der heiligen Justitia repräsentiert, als einen Diener
Gottes, der das stille, sanfte Säuseln des Evangeliums vernehmlich soll werden lassen«. Auch das
Sälmeli war ein echtes Basler Kind. Man muß ihr verzeihen, so wird sie uns vorgestellt, »wenn sie

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