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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 185
(PDF, 33 MB)
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vielleicht auch das noch in Rechnung zog (Wohlstand ihres Verehrers), denn sie war halt eben eine
Baslerin; so konnte niemand sagen, es sei ein armer Teufel, dem sie Herz und Hand zu schenken bereit
war, ein »Hergeloffener«, der seine Beine eben dem Schwäher unter den Tisch hänge und vom
Almosen der Frau leben müsse«.

Daß der Hauptmann Bärenfels, der Kommandant des Friedlinger Schlosses, sein Fett abbekommt
, scheint ihm recht zu geschehen, war ihm doch das volle Weinfäßchen wichtiger als die geladene
Kanone. Nicht nur die deftigen, aber nie groben Personenbeschreibungen machen diese Erzählung
so farbig und anschaulich, sondern auch die hebevollen und treffenden Beschreibungen des
Markgräflerlandes von anno dazumal. Auch wenn sich die Kulturlandschaft in den letzten hundert
Jahren stark verändert hat, leuchten immer wieder Bilder auf, die uns wohlvertraut sind. Das Happy
-End, das spürt man sehr schnell, ist der Geschichte gewiß, der Nebenbuhler, ein Seidenkaufmann
aus dem damals noch eidgenössischen Mülhausen, hat keine Chance.

Die neu aufgelegte Fassung dieses 1882 erschienenen Buches wurde in unwesentlichen Teilen von
Dr. Helmut Bender leicht gekürzt. Weitschweifiges und Zeitbedingtes hat der Bearbeiter gestrichen
, während die Diktion unverändert blieb. Man darf sicher sein, jeder echte Markgräfler, ob
jung oder alt, wird an diesem Buch, das mit 15 Stichen im Anhang ergänzt wurde, seine Freude haben
. Helmut Bauckner

Dorothea Werner: Wie daheim gekocht — ein alemannischer Küchenzettel
Verlag Rombach, Freiburg, ISBN3-7930-0494-5, 24,80 DM

Ein Kochbuch besonderer Art ist kürzlich im Rombachverlag erschienen: »Wie daheim gekocht
— ein alemannischer Küchenzettel«. Dorothea Werner verrät uns darin auf 200 hübsch von Irmtraut
Teltau illustrierten Seiten ihre Küchengeheimnisse. Wie eine Mutter macht sie das, die ihren flügge
werdenden Kindern das Kochen im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft machen will. Erfreulicherweise
verzichtet sie dabei auf die verstümmelte Kochbuchsprache und serviert uns anschaulich
mit viel Sinn fürs Historische und Volkskundliche echt Badisches nach Hausmannsart: Kratzede,
Ochsenfleisch mit Meerrettichsoße, Ofenschlupf er, Ochsenmaulsalat, Fasnetküchle, um nur einige
von den über 250 Rezepten zu verraten. Die Verfasserin schaut aber auch über die Grenzen, denn
französische, österreichische und schweizerische Rezepte bereichern schon lange den südbadischen
Küchenzettel. Vergessen blieben aber auch nicht die ganz einfachen und alltäglichen Gerichte,
denn, so schreibt sie in ihrem Vorwort: »Nirgendwo lebte man auf 'großem Fuß', aber gastfreundlich
müssen alle gewesen sein und neugierig und experimentierfreudig«.

Jeder, der das Buch zur Hand nimmt und zu lesen beginnt,wird es nicht so schnell aus der Hand
legen und gleich am nächsten Tag mit dem Experimentieren beginnen. Guten Appetit!

Helmut Bauckner

Helene Zapf-Beydeck »Feldblueme«
Herausgeber: Freundeskreis Helene Zapf-Beydeck
Binzen (Resin) 1985, 80 S., gebunden mit Titelbild, dazu 15 Vignetten von Helene Zapf-Beydeck
sowie eine Portrait-Skizze von Erwin Bowien, 15,— DM

Das Büchlein bringt eine Auswahl von »alemannischen und hochdeutschen Gedichten sowie
Kurzgeschichten in alemannischer Mundart«, wie der Untertitel sagt, aus dem Nachlaß der Künstlerin
. Der alemannische Titel zeigt an, daß der Schwerpunkt auf dem Alemannischen liegt, und dies
wohl zurecht, denn hier lag und hegt sicher die eigentliche Leistung der »Zapf-Helen«, wie die alten
Weiler, Haltinger und Eimeldinger - in diesen drei Orten hat sie gelebt - heute noch sagen. Denn sie
schrieb ein wirklich urchiges Alemannisch, dessen Nuancenreichtum schon im vorangestellten
Erinnerungsteil (»Aus der Altweiler Chronik« oder »Jugenderinnerungen 1914/18«) geschmeckt
werden kann. Daß sie auch entsprechend kraftvoll alemannisch sprach und Wörter und Sätze zu
modulieren wußte, wissen all jene, die noch ihre Stimme von den Sendungen des Studio Freiburg
des Südwestfunks im Ohr haben. Beim Helene-Zapf-Abend im »Schwanen« in Altweil war etliches

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