Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 187
(PDF, 33 MB)
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Reprisen anno 1933 ff. erinnert - so vieles offen und unbefriedigt läßt: unsere Zeit würde mit einem
weniger spontan geschriebenen Band besser zurecht kommen - und keine Chance wäre dann irgend
vertan! Helmut Bender

Rudolf Suter: Baseldeutsch-Wörterbuch, Christoph Merian-Verlag, 367 S., Basel 1984

1984 ist das »Baseldeutsch-Wörterbuch« von Dr. Rudolf Suter mit seinem reichen Wortschatz
erschienen. Bedeutung und Verwendung der Wörter sind durch ganze Sätze und Redensarten anschaulich
gemacht. Das Wörterbuch unterscheidet sich in seiner Anlage grundsätzlich von dem das
Basel benachbarte Südbaden umgreifende »Alemannischen Taschenwörterbuch für Baden« von
Hubert Baum. Baum lehnt sich in der seit Johann Peter Hebel überkommenen Schreibweise bei der
Wiedergabe der Mundart-Wörter weitgehend an das Schriftbild der entsprechenden hochdeutschen
Wörter an. Dabei bezeichnen einzelne Buchstaben Laute von zum Teil erheblicher Bandbreite, so
der Buchstabe e die Laute a in Ai = Ei, über ä, e, e bis zum stimmlosen e in em = ihm, ere = ihr, die
Buchstaben p, t, k auch die Konsonanten b, d, g, der Buchstabe s vor p und t auch den Laut sch.
Stehen bleiben die schon im Hochdeutschen als stimmlose Dehnungszeichen verwendeten Buchstaben
h (nach einem Vokal) und e nach i, das allerdings im Dialekt weithin gelautet wird (nie, lieb,
Dieb). Das so gebildete Buchstaben wort gleitet (wie oft, wenn auch nicht so kraß im Schriftbild
hochdeutscher Wörter) streng genommen hinüber zum Wortzeichen, das aber in der - auch regional
und örtlich verschiedenen - Mundart verstanden und auch ohne weiteres in ihr zitiert und vorgelesen
wird. Solche Erscheinungen können bei Suter nicht eintreten. In dem Baseldeutsch-Wörterbuch
gibt er die Wörter kompromißlos in lautgerechter Schreibweise wieder. Die dadurch bedingte
alphabetische Reihenfolge der Wörter im Verzeichnis läßt den »Anfänger«, der das hochdeutsche
oder »alemannische« (hochalemannische) Schriftbild eines Wortes im Kopf hat, das baseldeutsche
Wort im Verzeichnis oft nicht ohne weiteres auffinden; da hilft das hochdeutsche Wortregister, das
dem Verzeichnis angeschlossen ist, in dem jedem Wort die baseldeutsche Form beigegeben ist. Die
Schreibweise zwingt dazu, die Wörter, die in verschiedenartiger Lautung gesprochen werden, auch
in verschiedener Schreibweise, also mehrfach in das Verzeichnis aufzunehmen. Die Dehnung von
Vokalen und Schärfung von Konsonanten zeigt Suter durch Verdoppelung der Buchstaben an; wo
Baum einfach e schreibt, schreibt Suter je nach Lautung a, ä, ää, ee, e, e und einfaches e, das auch den
stimmlosen e-Laut bezeichnet. Für das geschlossene i setzt er den Buchstaben y ein. Die Aussprache
und Betonung der Wörter präzisiert Suter überdies durch weitere Zeichen. Mit Rücksicht darauf,
daß dem baselstädtischen Dialekt im Gegensatz zur Mundart der benachbarten Gemeinden des
Markgräflerlandes, des Hochrheines und des Baselbiets das Rachen-ch als Anlaut fehlt,führt das
Wörterbuch unter dem Buchstaben C überhaupt keine Wörter auf, die im Hochalemannischen mit
ch anlautenden Wörter braucht er unter K nur aufzuführen, soweit sie in ihrer übrigen Lautung Unterschiede
zu den entsprechenden hochdeutschen Wörtern aufweisen. Dagegen nimmt das Verzeichnis
konsequent in lautgerechter Schreibweise eine Vielzahl von Wörtern auf, die in Mundart
und Dialekt zwar identische Lautung, aber Unterschiede in Schriftbild, Bedeutungsgehalt oder
Verwendung (Redensarten!) aufweisen.

Außer dem Gebrauch von »K« anstatt »ch« ist gemeinsam dem Baselstädtischen und dem
Niederalemannischen auch die von Suter angesprochene Entrundung der Laute ö in e, ü in i, äu und
eu in ai/ei, so zum Beispiel:

hochdeutsch hochalemannisch baseldeutsch und niederalemannisch

Bäume Bäum Baim

Freude Freud Fraid

heute hüt hit

Häute Hüt Hit

Hüte Hiet Hiet

neu neu nei

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