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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 1.1986
Seite: 189
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-01/0191
Auch in der »Häfnetjungfer« weist sich Albrecht als ein Schriftsteller aus, der nicht nur treffend
Menschen, sondern auch Landschaften und Stimmungen zu charakterisieren weiß: »Es ist kirchenstill
ringsum; von einem feinen, bläulichen Duft übergössen ragt da drüben der majestätische Hochblauen
über die Hügelwellen und Schluchten herein, dünnes Herbstgewölk deckt den Himmel,
durch welches nur hie und da ein wenig Blau hindurchblinkt, sommermüd birgt sich die Sonne hinter
diesem Schleier. Aber aus dem noch immer frischgrünen Geäst der mächtigen Apfel- und Birnbäume
, die draußen aufstreben aus dem braunen Ackerboden, schimmert gelb und rot der reife, reiche
Obstsegen dieser üppigen, gottbegnadeten Flur, die Natur feiert mitten in der Woche einen
lieblichen stillen Sabath, es ist einer jener seltenen Tage, wo man sich selig fühlt wie das Kind an der
Mutterbrust«. Helmut Bauckner

P. M. Peter Meyer. Aufsätze 1921 - 1974
Herausgegeben von Hans Jakob Wörner
Zürich 1984, Verlags-AG der akademischen technischen Vereine.
Preis: Sfr. 48,60 zuzüglich Porto

Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Dr. H. J. Wörner, Neuenburg,macht - nachdem er schon
mit zahlreichen Veröffentlichungen hervorgetreten ist - durch die Herausgabe eines neuen Buches
in der Fachwelt und unter Bücherfreunden von sich reden. Wörners neues Buch heißt »P.M. Peter
Meyer. Aufsätze 1921 -1974« und ist in der Verlags-AG der akademischen technischen Vereine Zürich
erschienen und kann dort sowie durch den Buchhandel bezogen werden.

Peter Meyer (1894 - 1984) gehört zu den bedeutendsten neueren Schweizer Kunsthistorikern.
1894 als Sproß der alten Basler Patrizierfamilien Meyer zum Pfeil und Merian als Sohn des Kunstmalers
Carl Theodor Meyer (genannt Meyer-Basel) in München geboren, wuchs er in der bayerischen
Hauptstadt auf und erfuhr an der dortigen Technischen Hochschule, bei Theodor Fischer, die
Ausbildung zum Architekten. Die unbelastete Jugend in dem damals als »Hauptstadt des guten Geschmacks
« bewunderten München erfuhr einen ersten Bruch, als ein großer Teil seiner Kommilitonen
zum Ersten Weltkrieg eingezogen wurde und viele von ihnen fielen: für den Schweizer ein
kaum faßbarer Vorgang. Zur Ableistung des Schweizer Militärdienstes, aber auch deshalb, weil der
deutsche Zusammenbruch und die Revolution in München einem jungen Architekten kaum eine
Möglichkeit zum Lebensunterhalt bot, kehrte Peter Meyer nach dem Ersten Weltkrieg in die
Schweiz zurück, wobei er aber der kulturreichen Münchner Umgebung seiner Jugendzeit und
überhaupt dem bayerischen Wesen zeitlebens verbunden blieb.

In der Schweiz arbeitete Peter Meyer zunächst als angestellter Architekt in einem Architekturbüro
bei Zürich, dann aber »kam ich immer mehr ins Literarische«. Womit bescheiden umschrieben
wird, daß Peter Meyer einer der profiliertesten Architekturkritiker seiner Zeit wurde: ebenso auf
der einen Seite hoch geschätzt wie auf der anderen Seite erbittert bekämpft. Von der Architekturkritik
dann kam er mehr und mehr zur eigentlichen Kunstwissenschaft, bis er schließlich als Lehrender
an der Eidgenössischen Technischen Hochschule und an der Universität Zürich seinen Platz fand.
Ein in der Tat höchst ungewöhnlicher Entwicklungsgang.

Hans Jakob Wörner hat in dem genannten Buch über 50 verstreut in Zeitschriften und Einzelpublikationen
zwischen 1921 und 1974 erschienene Aufsätze Peter Meyers gesammelt, ausgewählt
und - versehen mit Vorwort und einem gründlich analysierenden einleitenden Teil »zu Person und
Oeuvre« — als Herausgeber betreut. Peter Meyers Würdigung durch Wörner zeugt nicht nur von
großer Einfühlsamkeit, sondern auch von naher Kenntnis des Dargestellten. Man erkennt bald, daß
hier der Lehrer vom Schüler porträtiert wird, daß es hier auch um die Dankbarkeit gegenüber geistiger
Vaterschaft, um ein Dokument der Freundschaft geht. Nur aus jahrelanger naher Verbindung
heraus konnte eine solche Darstellung geschrieben werden.

Unter den gesammelten Aufsätzen (zwischen 1921 und 1974) findet sich neben Beherzigenswertem
, Amüsantem auch Stoff, der als sensationell anzusehen ist. So etwa, wenn zu einer Zeit, die der

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