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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 66
(PDF, 45 MB)
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Die Kleinkinder konnte man in die Kinderschule schicken. Für das kulturelle Leben
sorgten ein Gesangverein, ein Musikcorps und ein sogenannter Leseverein. Außerdem
gab es einen Feuerwehr- und einen Militärverein. Zwei Wirtschaften und sechs Gasthäuser
werden ebenfalls verzeichnet. Ein Metzger und zwei Bäcker sorgten für das leibliche
Wohl, für sonstige Einkäufe boten fünf Kaufläden ihre Dienste an. Außer einer Färberei
- sicherlich ist die Schusterinsel damit gemeint - ist kein Industriebetrieb erwähnt. Der
Schulfonds betrug jährlich 6155 Mark, ein Liter Milch kostete 18 Pfennig.

Die Weiler Schule besuchten im Jahre 1897 243 evangelische und 25 katholische Kinder
, 17 kamen von der Leopoldshöhe. Diese stattliche Schülerzahl wurde von zwei evangelischen
Hauptlehrern und einem katholischen Unterlehrer unterrichtet, das bedeutet,
daß ein Lehrer 90 Kinder zu unterweisen hatte! Für den Turnunterricht wurde der Lehrer
zusätzlich mit 60 Mark, für den Unterricht an der sonntäglichen Fortbildungsschule
mit 100 Mark und für seine Tätigkeit an der Industrieschule mit 96 Mark vergütet. Diese
Beträge beziehen sich auf ein Jahr. Während in anderen Gemeinden sehr häufig der Lehrer
selbst die Schulfeuerung zu besorgen hatte, machte das in Weil die Gemeinde. Dem
1. Hauptlehrer standen 3,32 Ar Garten, 33,15 Ar Äcker, 13,69 Ar Wiesen und 2,49 Ar
»Bündten« zur Verfügung. Der 2. Hauptlehrer mußte sich mit 1,7 Ar Ackerland begnügen
.

Im Jahre 1879 hatte die Gemeinde ein neues Schulhaus mit gewölbtem Keller errichtet.
Die Dienstwohnung für den 1. Hauptlehrer, die sich im 2. Stock dieses Hauses befand,
wies drei abgeschlossene Zimmer auf und war, damals keine Selbstverständlichkeit, mit
einer Wasserleitung ausgestattet. Dafür waren jährlich 8,35 Mark Wasserzins zu entrichten
. Zu dieser Wohnung gehörten ein Stall und eine Scheuer, außerdem eine Waschküche
und ein Backofen. Der 2. Hauptlehrer wohnte im zweiten Stock des Rathauses in einer
Fünfzimmerwohnung mit Waschküche, Backofen und ebenfalls einer Wasserleitung
. Auch er hatte für diesen Luxus jährlich 8,35 Mark Wasserzins zu bezahlen.

Beide Lehrer übten gemeinschaftlich den Organistendienst in der evangelischen Kirche
aus und erhielten dafür jährlich 120 Mark. Schauen wir nun hinüber nach

Schulhaus in Alt - Weil

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