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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 67
(PDF, 45 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0069
Das 1866/67 erbaute Schul-

und Rathaus von Haltingen.

Als Schulhaus diente es nur bis 1911.

Haltingen

Hier lebten 1007 Bürger, 956 Protestanten, 51 Katholiken. Auch Haltingen hatte eine
Bahnstation und eine Postagentur, jedoch keinen Telegraphen, dafür aber ein Telephon.
Für einen Arzt- bzw. Apothekerbesuch mußte man nach Basel, Lörrach oder Kirchen
fahren. Auch in Haltingen gab es eine sogenannte Kleinkinderschule. Auch ein Gesangverein
, ein Turnverein, ein Militärverein, ein Feuerwehrverein und ein Leseverein werden
aufgeführt. Die Statistik weiß außerdem von einer Wirtschaft, vier Gasthäusern, einem
Metzger, einem Bäcker und drei Kaufläden zu berichten. Für die Schule standen
jährlich 3300 Mark zur Verfügung, für einen Liter Milch mußte man hier nur 16 Pfennig
bezahlen.

Die 166 Schüler der Gemeinde erhielten ihren Unterricht von einem Hauptlehrer und
einem Unterlehrer, die beide im 1865 neu erbauten und als gut bezeichneten Schul- und
Rathaus wohnten. Für den Unterlehrer stand jedoch nur ein Zimmer zur Verfügung,
während der Hauptlehrer eine Vierzimmerwohnung mit Kammer bewohnte. Zur Wohnung
gehörten Scheuer, Stall, Waschküche und Backofen, eine Wasserleitung scheint es
nicht gegeben zu haben. Auch in Haltingen wurde am Sonntagmorgen von 7.30 Uhr bis
9.30 Uhr Fortbildungsschule abgehalten. Für die acht Wochenstunden Industrieschule
während der Winterzeit wurden dem Lehrer 78 Mark Gehalt bezahlt, außerdem 60
Mark, wenn er zusätzlich Sportunterricht erteilte. Für die Schulfeuerung, die der Lehrer
selbst zu besorgen hatte, stellte die Gemeinde die nötigen Wellen zur Verfügung und
jährlich 50 Mark. Bei den damals sehr geringen Lehrergehältern war jeder Schulmeister
auf seinen Garten angewiesen, in Haltingen war er aber nur 1,71 Ar groß. Eine Gehaltsaufbesserung
stellte der mit 100 Mark vergütete Organisteridienst dar. Wie in vielen Gemeinden
des badischen Landes war es auch in Haltingen für den Lehrer Pflicht, an den
Beerdigungen teilzunehmen, es wurde ihm dafür allerdings eine Mark bezahlt.

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