Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 68
(PDF, 45 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0070
Das erste Schulhaus von Markt; es tat von 1785 bis 1908 seinen Dienst.

Markt

In Markt, der kleinsten der vier Gemeinden, wohnen 1895 269 Bürger, nur zwei davon
sind katholischen Glaubens. Das Dorf, so lesen wir, hegt zehn Minuten vom Rhein
entfernt und 9,1 km westlich von der Amtsstadt (Lörrach). Neben einer Posthilfsstelle
hatte Markt nur ein Wirtshaus und einen Kaufladen zu bieten, der allerdings 1898 bereits
geschlossen wurde, »die sonstigen Lebensbedingungen sind von auswärts zu beziehen«.
Auch Arzt und Apotheke finden wir in dieser kleinen Gemeinde nicht. Der zuständige
Arzt wohnte in Efringen, die Apotheke befand sich in Kirchen. Obwohl die Schule nur
von 42 Kindern besucht wurde, stand ihr ein Schulfonds von immerhin 2500 Mark zur
Verfügung. Das Schulhaus jedoch, es stammte aus dem Jahr 1776, wird als alt und klein
beschrieben, es hat einen Balkenkeller und keine Wasserleitung, aber in der Nähe gab es
einige Pumpbrunnen. Zur feuchten und kleinen Vierzimmerwohnung gehörten Kuh-,
Schweine-und Hühnerställe, eine Scheuer und eine Waschküche mit Backofen. Ein
Schulhausneubau wird in Aussicht gestellt, konnte aber allerdings erst am Vorabend des
Krieges, am 26. Juli 1914, eingeweiht werden. Markt, seit 1838 politisch eine selbständige
Gemeinde, bleibt jedoch bis heute Filialkirche von Eimeidingen. Gottesdienste wurden
nur alle drei Wochen abgehalten, deshalb betrug das Orgelgehalt auch nur 30 Mark
jährlich. Für die Beteiligung bei den Beerdigungen wurde dem Lehrer eine Mark vergütet
. Auch in Märkt gab es eine Fortbildungsschule, die samstags zwischen 14 Uhr und 16
Uhr abgehalten wurde. Vom 4. Schuljahr an besuchten die Kinder im Winter wöchentlich
vier Stunden die Industrieschule, was dem Lehrer ein zusätzliches Jahresgehalt von
48 Mark einbrachte. Für die Schulfeuerung hatte der Lehrer zu sorgen, Holz stand ihm
nach Bedarf zur Verfügung. Mit 4,5 Ar war der dem Lehrer zustehende Garten im Vergleich
zu anderen Gemeinden verhältnismäßig groß, außerdem konnte er für eine Jahrespacht
von 18,26 Mark 58 Ar Äcker und Wiesen pachten.

68


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0070