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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 110
(PDF, 45 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0112
Basler Naturschutz-Initiative

Wenig später als die Lörracher Initiative bildet sich auch in Basel/Riehen eine Arbeitsgruppe
, die im Mai 1985 ihre Arbeit aufnahm. Ihre Bestrebungen wurden in folgender
Verlautbarung veröffentlicht:

Zweck und Ziel dieser Initiative ist es, eine bessere Lösung für die vorgesehene Zollfreistraße
von Lörrach nach Weil durchzusetzen. Die maßlosen Eingriffe, die der Bau der
Zollfreistraße in einem der schönsten regionalen Erholungsgebiete und einer für Basel lebenswichtigen
Wasser Schutzzone vorsieht, sollen verhütet werden. In einer Zeit, da angesichts
des Waldsterbens das Bewußtsein wächst, daß Mobilitätsbedürfnisse auf eine andere
Art befriedigt werden müssen als mit dem rücksichtslosen Bau immer neuer Straßen,
ist es unverantwortbar, ein altes Projekt durchzuziehen, bevor alle anderen Möglichkeiten
- auch im öffentlichen Verkehr - noch einmal ernsthaft geprüft worden sind.

Die Regierung des Kantons Basel-Stadt soll den Bund beauftragen, abzuklären, ob der
Staatsvertrag von 1852 zwischen dem Großherzogtum Baden und der Schweizerischen
Eidgenossenschaft nicht bereits erfüllt ist und somit der Vertrag vom 25. April 1977 zwischen
der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft gegenstandslos
wird. Zwischen den beiden Staaten sollen unverzüglich neue Verhandlungen
aufgenommen werden.

Petition gegen die Zollfreistraße

In Weiterführung der Aktivitäten reichte die Arbeitsgruppe, die inzwischen von 20
Initiativen und Verbänden beidseits der Grenze unterstützt wird, eine Petition ein.

An den schweizerischen Nationalrat

Die unterzeichneten Vereine bitten den Nationalrat, sich dafür zu verwenden, daß die
zollfreie Straße auf dem rechten Wiesenufer unter dem Hang des Schlipfes nicht gebaut
wird. Sie bitten den Rat, zu diesem Zweck den Bundesrat zu ersuchen, sich an die Regierung
der Bundesrepublik zu wenden und ihr zu beantragen, auf den Bau der Zollfreistraße
zu verzichten.

Die Petition gelangte am 12. Februar 1986 mit den erforderlichen Unterlagen an die
Petitionskommission des Großen Rates.

Die Frage ist berechtigt, warum Riehen und der Basler Naturschutz verhältnismäßig
spät auf die Zollfreistraße reagierten. Sowohl in Lörrach, das von der Zollfreien kaum
belastet wird, wie auch in Riehen überließ man mehrheitlich der Tunnehnitiative in Weil
die Initiative. Erst als das Verwaltungsgericht die Einsprüche ablehnte und das Planfeststellungsverfahren
abgeschlossen war, rückte für sie die Zollfreistraße in die bedrückende
Verwirklichungsperiode. In Riehen hatte man laut Gemeindepräsident Kaufmann eigentlich
nicht mehr an die Ausführung infolge der geologischen Verhältnisse und der hohen
Kosten geglaubt. Schon immer habe aber Riehen aus seiner Abneigung gegen diese
Straße, die Riehen kaum Entlastung bringe, aber unwiderbringliches Erholungsgebiet
koste, keinen Hehl gemacht. Die Resolution des Weiteren Gemeinderates mit der Forderung
auf vollständige Flerlage war ein weiteres Zeichen. Im Artikel in der Riehener
Zeitung vom 24.1.86: »Zollfreie - Zu spät erwacht«, behandelt Emil Löliger eingehend
dieses Problem.

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