Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 125
(PDF, 45 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0127
Während seiner Amtszeit in Auggen wendete sich Gotthold Schlusser historischen
Studien zu. Sein Büchlein »Pfarrer Jeremias Gmelin in Auggen - Ein Bild aus dem Mark-
gräflerland nach dem Dreißigjährigen Krieg«, das er 1909 herausgab, fußte auf eingehender
Kenntnis der Quellen, die ihm zur Verfügung standen, und gilt heute noch als ein
wertvoller Beitrag zur Heimatgeschichte. Viele kleinere Aufsätze folgten, fast immer mit
geschichtlichem Inhalt. Zum Spiegel des Gemeindegeschehens im kirchlichen, sozialen
und politischen Bereich wurde der »Evangelische Gemeindebote Weil« von 1911 bis
1926. Und diese ihm lieb gewordene Suche nach Möglichkeiten, Vergangenheit und Gegenwart
zu verbinden, führte ihn, der 1926 um seine Pensionierung gebeten hatte, in den
Kreis der Männer, die die gleichen Ziele verfolgten. Daß er mehr als mancher andere der
Gegenwart stärker verbunden blieb, ist vielleicht ein Grund dafür, daß Schlussers Name
in der Liste der Autoren in der Zeitschrift »Das Markgräflerland« nur einmal auftaucht.

Denn auch in Sulzburg, wo der zum Kirchenrat ernannte Pfarrer seinen Alterssitz im
eigenen Heim gefunden hatte, blieb er dem Dienst am Mitmenschen eng verhaftet. So
gründete er um 1930 in Staufen ein Heim für die Tippelbrüder der Landstraße, die er zu
Fuß oder per Motorrad aufsuchte, sie ansprach, denen er half, so gut er konnte.

In seinem letzten Lebensjahr hielt Gotthold Schlusser für die Nachwelt fest, welchen
Anforderungen das Pfarrhaus und damit der Pfarrer und seine ganze Familie im Ersten
Weltkrieg gewachsen sein mußten. »Liebessieg in Kriegsnot« nannte er dieses Büchlein,
in dem er gewissermaßen Bilanz zog und Abschied nahm. Am 18. März 1940 starb er,
stark und ungebrochen trotz mancher Schicksalsschläge, von seinem unerschütterlichen
Glauben durchdrungen.

Pfarrer Schlusser empfängt zusammen mit der Gemeinde am 26. Sept. 1924 die neuen Glocken.

(Bild: Gerhard Kaufmann, Riehen.)

125


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0127