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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 129
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0131
Kraus fand in der NS-Zeit Verwendung als Leiter der Landkreiskasse in Lörrach.
Nach der Kapitulation des Deutschen Reiches wurde Kraus von den Franzosen wieder
als Bürgermeister der Stadt Weil eingesetzt, jedoch bereits am 8. Oktober 1945 von der
Militärregierung zum kommissarischen Landrat des Landkreises Lörrach bestellt. Dieses
Amt bekleidete er, während er in Weil von Peter Hartmann vertreten wurde, bis zum
selbst beantragten Rücktritt von diesem Amt am 30. April 1947. Staatssekretär Nordmann
vom Badischen Ministerium des Innern bestätigte ihm:

»Sie haben Ihr Amt in einer außerordentlich schweren Zeit unseres Landes übernommen
und mit Umsicht geführt«.

Diese Feststellung trifft ohne Einschränkung auf die ganze Zeit seiner Amtsführung in
Weil am Rhein zu. Am 15. September 1946 übernahm dann Peter Hartmann, vom ersten
Nachkriegs-Gemeinderat gewählt, seine Stelle als Bürgermeister. Am 22. September
1946 wurde Rudolf Kraus zum Ehrenbürger der Stadt Weil am Rhein ernannt. Bei der
Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Bürgermeister Kraus spielte bei aller Anerkennung
seiner Verdienste auch eine Rolle, für das ihm 1933 zugefügte Umecht ein äußeres
Zeichen zur Wiederherstellung seiner Ehre zu setzen.

Wer der guten alten, dörflichen Zeit nachtrauert, findet auch heute noch Stoff zur Kritik
an Rudolf Kraus. Wer aber die Zwänge aus der von ihm vorgefundenen Entwicklung
der Gemeinde anerkennt, der kann nicht nur, der muß bestätigen, daß Weil vieles der
Weitsichtigkeit und dem Zielbewußtsein des ersten Berufs-Bürgermeisters Rudolf
Kraus zu verdanken hat.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt wurde es still um Rudolf Kraus. Seine Frau
ging ihm im Tode voraus, und am 17. November 1955 verstarb er 73-jährig.

Mit dem Namen Rudolf Kraus wird das Werden der Stadt Weil am Rhein immer verbunden
bleiben.

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