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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 193
(PDF, 45 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0195
Erich Aey (1881 - 1965)
Kulissenmaler und Romantiker

Alfred Dietz

Im Jahre 1965 starb der in Weil am Rhein und im ganzen Markgräflerland bekannte
und geschätzte Maler Erich Aey.

Im Heimatmuseum am Lindenplatz in Altweil ist der Weiler Maler mit einigen markanten
Werken aus seinem reichen Oeuvre vertreten.

Erich Aey wurde 1881 als Sohn eines bekannten Bühnenmalers in Berlin geboren, und
im großen Atelier seines Vaters erhielt er auch seine erste Ausbildung. In Berlin und
Wien besuchte er die Kunstschulen. In Wien verdiente er sich bei dem k. u. k. Theater-
Hofmaler Prof. Burkhard die ersten Sporen. Nach dem Todes des Vaters führte Erich
Aey das große Atelier seines Vaters in Berlin weiter.

Während des 1. Weltkrieges wurde Aey an das Königliche Hoftheater in Stuttgart als
Kulissenmaler verpflichtet. Seine künstlerische Laufbahn setzte er an den Theatern von
Greifswald, Magdeburg, Hannover, Regensburg und Breslau fort.

Mit der Passionsspielgruppe der Gebrüder Fassnacht zog Erich Aey durch ganz
Deutschland. 1921 hielt sich Aey in Freiburg auf, wo er eine Freilichtbühne schuf. Dort
wirkte er sogar als Schauspieler mit.

In den zwanziger Jahren verschlug es ihn nach Weil. 1933 gründete er eine Familie.
Seine Frau Hildegard und seine Tochter leben heute noch in Altweil. Viele Weiler erinnern
sich noch an seine Kulissen auf den Bühnen der Säle in den Hotels »Hermann« und
»Central«. Der unvergessene Regisseur Josef Baur inszenierte u. a. Calderons »Welttheater
«, und der in Haltingen lebende außerordentlich begabte Schauspieler und Regisseur
Arthur Grab wagte sich nach dem Krieg mit der Sängervereinigung Weil am Rhein
im »Central« an die Operette »Waldvögelein«. Viele ausverkaufte Vorstellungen zeugten
nicht nur von dem gelungenen Wagnis, sondern auch von ausgezeichneten Kulissen
des Erich Aey.

Ebenso waren Aeys Kulissen in vielen Turnhallen des Markgräflerlandes zu finden.
1928 schrieb Aey ein Stück »Weil - wie es war, ist und wird« und führte es erfolgreich
auf.

1936 schuf er ein großes Wandgemälde an der Menton-Mühle in Hausen im Wiesental
.

Erich Aey war der »Romantiker« unter den Malern des Markgräflerlandes. Ein Querschnitt
seines reichen Werkes hängt im Heimatmuseum in Altweil. Neben einem prachtvollen
Stilleben und seinem Selbstbildnis sehen wir dort das Ölbild »Romantische Landschaft
«, das eine Paradieslandschaft zeigt, mit viel Tiefe, in dekorativer Stimmung und
barockem Schwung gemalt.

Manche Bilder von Aey sind Visionen des Architekturbildes in Spitzwegscher Manier
gemalt, einige erinnern an sentimentale Rührszenen des Berliner Malers Wilhelm Kaulbach
.

Aeys Stärke aber sind die üppigen Stilleben, für den Salon gemalt, dem stillen Leben
geweiht. Manche seiner »Perlen« unter den Stilleben, seine besten Bilder, befinden sich

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