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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 210
(PDF, 45 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0212
Einen Blick in die Geschichte des Weiler Bahnwesens gewährt der vierte Raum des
Heimatmuseums, der dem Verkehrswesen gewidmet ist. An den verschiedenen Ausstellungsobjekten
wie Modellen, Stichen und Photos kann der Besucher viel über die Vergangenheit
des Eisenbahnknotenpunkts Weil am Rhein ablesen. Im Jahre 1855 wurde
der Bahnhof in Weil eröffnet. Auch die Friedensbrücke, die im Jahre 1909 errichtet wurde
, ist abgebildet. Die einzelnen Bauphasen des Rangierbahnhofs auf Weiler Gemarkung
um das Jahr 1911 sind ebenfalls zu erkennen. Zwei Betriebsbücher von Dampflokomotiven
hat die Bundesbahn dem Heimatmuseum gestiftet. Im gleichen Raum sieht der Besucher
auch die Entwicklung des Weiler Rheinhafens. 1934 entstanden die Büros und die
Lagergebäude, 1935/36 das Getreidesilo. Am 25. Mai 1934 war die Rheinhafengesellschaft
als Umschlagsunternehmen gegründet worden.

Wollte man früher mit dem Fuhrwerk über den Rhein, so fuhr der Fuhrmann seit 1225
nach Basel und dort über die Mittlere Brücke, wo seit 1640 der »Lällekönig« am Rheintor
den Besucher Großbasels grüßte. Von der Mittleren Brücke fuhr der Wagen dann
durchs St.-Johanns-Tor oder das Spalen-Tor, um ins Elsaß zu gelangen.

Ende des 17. Jahrhunderts entstand eine Brücke nach Hüningen. Nach ihrer Beseitigung
bewältigten bald Fähren, bald Schiffbrücken den Verkehr über den Rhein. So zeigt
ein handkolorierter Stich um 1858 die Schiffbrücke über den Rhein. Hatte der Weiler gar
die Absicht, »Feldbergs liebliches Töchterlein« - die Wiese - zu überqueren, dann nahm
er die Fähre am Otterbach oder den schwankenden Steg nach Riehen.

Nachdem am 28. Juli 1832 der Raddampfer »Stadt Frankfurt« als erstes Schiff bis Basel
vorgedrungen war, schaffte es am 7. August 1841 der Dampfer »Adler«, an einem Tag
von Basel nach Mainz zu fahren.

Es wurde ein regelrechter Personenverkehr eingerichtet, dessen Träger eine Düsseldorfer
Gesellschaft in Mainz und eine Basler Gesellschaft waren. Die Seele des Geschäftes
in Basel war der Basler Benjamin La Roche-Stehlin.

Im oberen Stockwerk findet die »Bauernstube« großes Interesse. Aus der Webstube in
Basel kommen die herrlichen Vorhänge, aus dem Elsaß stammt das vornehme, einst vergoldete
Bett, dessen Bettpfosten Adam und Eva darstellen. Bilder von Adolf Glattacker,
dem »Engelimoler«, schmücken die Bauernstube.

Im Oktober 1971 kaufte die Stadtverwaltung ein Ölgemälde, das Hebels Freundin
Gustave Fecht darstellt. Das Ölgemälde hat eine wechselvolle Geschichte. Von einem
unbekannten Wandermaler gemalt, über 150 Jahre alt, 1880 restauriert, gelangte es nach
Karlsruhe und dann nach Berlin, wo es die Fliegerangriffe und die Kriegswirren überstand
. Durch Prof. Hübner in Freiburg restauriert, ist es heute ein »Schmuckstück« der
Bauernstube.

In der anschließenden »Glattacker-Stube« hängen die Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen
, Lithographien von »Dölfi« Glattacker.

Ölbilder und Aquarelle von Erich Aey und Otto Köbele zieren die nächste Stube,
während für den Weiler »Meister mit dem Pastellstift«, Erwin Bowien, ein großer Raum
reserviert ist. Seine Bilder von Otlingen, Tüllingen, Altweil, Istein zeigen die zeitlos
schöne Landschaft des Markgräflerlandes.

Als Sohn des ersten Weiler Rheinhafendirektors hat Bowien schon früh den Weiler
Rheinhafen gemalt. Ein gelungener Querschnitt durch sein reiches Oeuvre hängt heute
in der Bowien-Stube, auch seine Bilder aus Holland und der Schweiz.

Die Ostdeutsche Heimatstube darf im Weiler Heimatmuseum nicht fehlen. In Karten,
Stichen, Trachtenbildern, Photos ist die Heimat der Flüchtlinge aus dem Osten Deutschlands
dargestellt. Die Heimatvertriebenen haben sie mit viel Liebe eingerichtet, um die
Erinnerung an ihre »Heimat« wachzuhalten.

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