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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 266
(PDF, 45 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0268
Die Friedenskirche, die der Pfarrei den Namen gab, wurde 1963 als bisher jüngste evangelische
Kirche in Weil gebaut.

Schule. - Kinderbewahranstalten, die Vorgänger der heutigen Kindergärten, finden
sich von der Mitte des vergangenen Jh. an in Haltingen (1855) und Weil (1858); private
Initiative war in beiden Fällen der Anfang, freiwillige Beiträge sicherten den Unterhalt,
wie auch der ötlinger Kindergarten, 1885 erwähnt, auf privater Basis beruhte. Beachtliche
Stiftungen schließlich ermöglichten noch vor der Jahrhundertwende Neubauten in
beiden Gemeinden. 1926 gab es in Friedlingen bereits den zweiten Weiler Kindergarten.
Er war von der evangelischen Kirchengemeinde im Gemeindehaus eingerichtet worden.
Im rasch wachsenden Weil kamen weitere hinzu: ein Kindergarten - zunächst von der
Reichsbahn unterhalten - am Hebelplatz (1926 eröffnet) und der erste katholische an der
Leopoldstraße 1929/30. Auch nach dem Kriege entstanden weitere Kindergärten, so daß
heute insgesamt 13 Kindergärten im Stadtbereich gezählt werden, darunter ein katholischer
und ein städtischer in Haltingen, ein städtischer in Otlingen und ein evangelischer
in Märkt. Die übrigen sind mit recht gleichmäßiger Dichte über die Stadt verteilt: in
Weil-Ost und auf der Leopoldshöhe gibt es jeweils zwei evangelische und einen katholischen
Kindergarten, in Friedlingen einen katholischen und einen evangelischen und in
Otterbach einen weiteren katholischen. Das Angebot von 727 Kindergartenplätzen war
1984 (Jahresanfang) zu 94,1 % belegt; lediglich der Kindergarten in Otterbach wies eine
größere Zahl freier Plätze auf.

Die Nähe von Kirche und Schule, die bis zum 19. Jh. charakteristisch war, kommt in
Weil auch dadurch zum Ausdruck, daß die älteren Schulhäuser immer um die Kirche
standen; dies gilt für den Bau von 1845 - erstmals mit zwei Schulsälen ausgestattet - genauso
wie für den Vorgängerbau aus der Mitte des 18. Jh. Erst die dritte Weiler Schule in
dieser Reihe stand fernab der Kirche an der Hinterdorf Straße. Vielleicht kommt aber
auch mit dieser Standortwahl der geänderte Zeitgeist zum Ausdruck. Das 1880 errichtete
Gebäude, später Hebelschule genannt, hatte vier Klassenzimmer.

Das damals allmählich einsetzende Wachstum der Stadt schlägt sich auch in der weiteren
Schulgeschichte nieder. Schon 1910 wurde das erste Schulhaus in Friedlingen, die
Rheinschule, errichtet. Anfänglich waren die meisten Friedlinger Schüler nach Hüningen
(Elsaß) und Kleinhüningen (Basel) gegangen, später sind sie in einem Provisorium
im Friedlinger Hof untergebracht gewesen. 1925/26 baute die Reichsbahn die Leopoldschule
; das Gebäude gelangte später in städtischen Besitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg
entstanden die Karl-Tschamber-Schule (1955), die Erweiterung der Rheinschule, das
Kant-Gymnasium (1963), die Realschule (1970) und die Markgrafenschule (1975). Die
Real- und Markgrafenschule haben 1985 ihre Gebäude getauscht.

Auch das Haltinger Schulhaus, mit dem die Gemeinde ins 19. Jh. eintrat, datiert in die
Zeit, als der Schulbesuch allmählich als Pflicht ernstgenommen zu werden begann. Es
wurde 1768 in Betrieb genommen, und wie überall war die Lehrerwohnung im gleichen
Hause untergebracht. Bis die nächsten Schulräume gebaut wurden, verging ein knappes
Jahrhundert: das Rathaus bot von 1867 bis 1911 den Schulkindern in zwei Klassen Platz.
Erst das nächste Gebäude, 1910 bis 1911 gebaut, wies vier Schulzimmer auf, war aber in
den 1920er Jahren und 1950 zu klein und wurde erweitert. 1970 ist die neue Haltinger
Schule gebaut worden.

In Märkt war zwischen 1776 und 1785 in der Dorf mitte ein Schulhaus errichtet worden
; Ende des 19. Jh. galt dieses Gebäude zwar als renovierungsbedürftig, in seiner Größe
für die damals etwa 40 Schüler aber noch als ausreichend. 1910/12 fiel das Urteil über
das alte Schulhaus bereits derart negativ aus, daß sich - wider alle Gepflogenheiten -
selbst die arme Gemeinde einen Neubau auflastete, der unmittelbar nach Kriegsaus-

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