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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 18
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0020
1645 wird das Hüninger Lager verstärkt. Die französischen Truppen machen sich wieder
durch Plünderungen unangenehm bemerkbar.

Mazarin, der in Frankreich die Staatsgeschäfte übernommen und die Erschöpfung des
Elsass festgestellt hat, empfiehlt General Turenne, diese Provinz zu schonen.

Im Oktober 1648 verbreitet sich die Nachricht vom endlich abgeschlossenen Frieden.
Für die Schweiz und Basel ist dieser Friedensvertrag von ganz besonderer Bedeutung,
weil darin die Unabhängigkeit der Schweiz offiziell anerkannt wird. Dieses Ergebnis ist
der klugen Aktivität Wettsteins zu verdanken, der von 1646 bis 1648 hartnäckig und geschmeidig
zugleich die Forderungen der Kantone bei den »Großen« hatte durchsetzen
können.

Was das Elsass betrifft, so stellt der Westfälische Friedensvertrag dessen Geburtsurkunde
als französische Provinz dar.

8) Die Festung Hüningen

Zwischen dem Dorf Großhüningen und Basel befand sich, wahrscheinlich seit 1632,
eine von den Kaiserlichen im Dreißigjährigen Krieg erbaute Schanze. Noch vor einigen
Jahren bezeichnete eine kleine Erhöhung im ehemaligen Garten der Fabrik Ciba-Geigy
ihren Standort. Das Gerücht, es sollten bedeutendere Festungswerke bei Hüningen angelegt
werden, verbreitete sich 1644, 1652, 1655 und verursachte in Basel jedesmal große
Unruhe. Der Gouverneur von Breisach, Saint-Genies, schrieb 1655 an Minister Mazarin
: »Dieser Ort ist derart wichtig, daß wenn die Herren Schweizer ihren Bund mit
Frankreich nicht erneuern wollten und man hier ein gutes Fort anlegt, man in der Lage
wäre, ihnen Gesetze aufzuzwingen«.

In einer nicht datierten Denkschrift, die sehr wahrscheinlich zwischen 1656 und 1670
verfaßt wurde, heißt es: »Außer den Plätzen Breisach und Philippsburg hält Ihre Majestät
im Oberelsass noch die Burgen von Thann, Beifort, Landskron sowie Fort Hunin-
gue besetzt, die durch Truppen der Garnison Breisach bewacht werden...

Hüningen ist ein kleines Fort am Rhein, zwei Flintenschüsse von der Stadt Basel entfernt
; weil es aber nur aus Erde besteht und vollkommen ruiniert ist, bietet es keine Verteidigungsmöglichkeiten
, und doch wäre es für den Dienst Ihrer Majestät wichtig, daß
dieser Posten gut befestigt würde. Stadt und Kanton Basel würden sich etwas ruhiger
und gemäßigter verhalten, als sie es tun«.

Der Bau der Festung wird beschlossen.

Der längst ins Auge gefaßte Bau einer Festung stromabwärts von Basel wurde beschlossen
infolge von Ereignissen des Holländischen Krieges, als die Basler Gegend, wie
zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, ein Kommen und Gehen von Truppen erlebte, mit
denselben Sorgen, Ängsten und Leiden. Um den kaiserlichen Befehlshaber, den Herzog
von Lothringen, am Einfall in das südliche Elsass zu hindern, schlug Ende April 1674
Turenne sein Lager in Bartenheim, Blotzheim, Hüningen und Häsingen auf; in letzterer
Ortschaft befand sich sein Hauptquartier. In der Nacht vom 4. zum 5. Mai überquerte
Turenne den Rhein bei Hüningen, um die Stellungen des Herzogs auszukundschaften
und die Rheinfelder Brücke zu nehmen. Am 8. Mai kehrte er auf das linke Rheinufer zurück
, und am 27. verließ er das Häsinger Lager, um in Eilmärschen die Hagenauer Gegend
zu erreichen. Im November beziehen die Kaiserlichen ihr Winterquartier im Sund-

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