http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0025
Der Hüningerische Vogelherd. Das Bild bringt die Befürchtung der Eidgenossenschaft
zum Ausdruck, Frankreich werde vom befestigten Hüningen aus die Kantone wie Vögel
in einem Netz einfangen.
es darum, Verstärkungen auszudenken, damit die Festung besser ausgestattet sei als bis
dahin. Wahrscheinlich beschloß Vauban damals den Bau von Horn werken im Süden
und Norden der Stadt. Im Winter 1684 wurde eine Brücke vom linken Ufer bis zur Schusterinsel
erstellt; erst 1686 wurde sie bis zum rechten Ufer weitergeführt, wo ebenfalls
Festungswerke angelegt wurden. Im September 1686 waren 1 200 Mann mit diesen Arbeiten
beschäftigt. Im Oktober kam Vauban wieder nach Hüningen und auch im Januar
1687. Er schlug vor, auf der Schusterinsel ein Hornwerk zu erstellen.
Als im Oktober 1697 der Frieden zu Ryswick geschlossen wurde, war eine der von
den Alliierten gestellten Bedingungen, daß die Festungswerke auf der Schusterinsel und
auf dem rechten Rheinufer geschleift werden müssen. 4 000 Mann begannen noch im selben
Jahr die Abbrucharbeiten, die im März 1698 beendet waren.
Vauban, der einmal mehr nach Hüningen kam, tröstete sich über diesen Verlust, den
man im Kriegsfall rasch wieder gutmachen könne.
Während mehr als einem Jahrhundert wird die Festung die ihr zugedachte Rolle vollauf
erfüllen: kein Feind wird mehr bei Hüningen ins Elsass einfallen. Im Gegenteil: unter
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