Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 38
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0040
Die Stadtverwaltung zählte in ihrem Schoß einige äußerst verdächtige Mitglieder. He-
rault setzte an ihrer Stelle eine städtische Kommission ein, die energisch im Sinn der Revolution
zu handeln versprach. Bürger mit schlechtem Ruf wurden verhaftet; an Stelle
der zweifelhaften Männer, die das Uberwachungskomitee bildeten, ernannte der Abgesandte
, »was ihm der Patriotismus als Reinstes anbot«; er ließ genaue Haussuchungen
durchführen und bildete eine Kommission aus Militärs, um die Urheber und Komplizen
des Hüninger Brandes zu entdecken. Nach wenigen Tagen war die Gemeinde wie umgekehrt
.

Unter den reinen Patrioten, die Herault in Hüningen kontaktiert hatte, befand sich
Pfarrer Delarue, der auf Drängen, vielleicht nach Drohungen des Abgesandten den Posten
des Prokurators der Gemeinde annahm. Unter den verhafteten schlechten Bürgern
befanden sich Bürgermeister Matter, Schwiegervater des Abgeordneten Ritter, Nicolas
Ritter, Delarue's Gegner bei den Wahlen von 1790, ein Händler namens Remy Sartory.

Weil aber nach seiner Rückkehr nach Paris Herault selber unter Anklage gestellt wurde
, erschienen alle von ihm eingesetzten Männer als verdächtig. Delarue wurde nun seinerseits
verhaftet und ins Innere deportiert. Im Januar 1795 wurde er aus dem Gefängnis
in Langres entlassen. In einem aus dieser Stadt datierten Brief macht der ehemalige Hüninger
Pfarrer auf die bevorstehenden Gefahren an der Rheingrenze aufmerksam. Zu jener
Zeit wurde dem republikanischen General Pichegru von den Emigranten vorgeschlagen
, die Führung einer Erhebung gegen die Republik zu übernehmen.

In den Plänen der Verräter war die Ubergabe der Festung Hüningen vorgesehen, von
wo die antirepublikanische Offensive ausgehen sollte. Der Plan scheiterte infolge des zögernden
Verhaltens Pichegru's. Daß er aber bestand, beweist, daß das Mißtrauen der
Hüninger Patrioten nicht ohne Grund war.

Nach dem Sturz Robespierres (Juli 1794) schienen mehrere Ereignisse die Hoffnung
auf das baldige Ende der Angst- und Elendsperiode zu rechtfertigen. Unter diesen Zeichen
von guter Vorbedeutung sind zu nennen die Basler Friedensverträge Frankreichs
mit Preussen und Spanien sowie der Austausch der Tochter Ludwigs XVI. gegen französische
Gefangene.

Prinzessin Marie-Therese-Charlotte wird von den Vertretern Österreichs in Empfang

genommen. (1795).

38


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0040