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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 58
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0060
Ursprünglicher Anblick der Hüninger Fischzuchtanstalt in der »Kleine Camargue«

genannten Riedlandschaft.

Die französische Regierung - es war zu Beginn des Zweiten Kaiserreichs - pachtete alsdann
im Bann der Gemeinde Blotzheim ein Gelände von 40 Hektar, ein feuchtes sumpfiges
Gelände, mit Schilf und Weiden bewachsen, am Fuß der ersten Rheinterrasse, wo das
im Sand und Kies der Terrasse versickerte Wasser des Sundgaus als klare, reichlich fließende
Quellen wieder zum Vorschein kommt.

Die Gründung der Anstalt fällt in das Jahr 1853. Sie bestand aus drei Gebäuden; das
eine enthielt Büro und Wohnung für zwei Beamte, zwei Nebengebäude dienten als Bruthaus
und Aufzuchtanstalt.

Ein Beamter mit dem Titel »Explorateur« bereiste die Schweiz und Süd-Deutschland,
um die Abnahme befruchteter Eier zu sichern, ein anderer, als »Voyageur« bezeichnet,
hatte Fischer und Fischhändler in diesen Gegenden im Spätherbst und Winter über
künstliche Befruchtung und Eierverpackung zu unterrichten.

Ein deutscher Forscher schrieb in jenen Jahren nach einer Besichtigung der Hüninger
Anstalt: »Die vollkommenste Bruteinrichtung, die ich bis jetzt gesehen habe, besteht in
dem großen Etablissement bei Hüningen; ich kann nicht leugnen, daß ich sie über mein
Erwarten großartig fand; es ist eine wahre Meisteranstalt«.

Nach dem Kriege 1870 - 1871 lag die Verwaltung der Anstalt in den Händen der
Reichsregierung Elsaß-Lothringen, die trotz der Schwierigkeiten das Unternehmen als
Staatsbetrieb bis 1905 weiterführte. Mit Ausnahme von Griechenland und Portugal wurden
alle Staaten Europas mit angebrüteten Eiern beliefert. Die Anstalt wurde durch An-

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